Nato-Gipfel: Trump auf Konfrontationskurs

Donald Trump steigt in Brüssel vor dem Nato-Gipfel aus der Air Force One.
Donald Trump steigt in Brüssel vor dem Nato-Gipfel aus der Air Force One. Copyright REUTERS/Francois Lenoir
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Von Euronews mit dpa, AFP
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In Brüssel kommen die Staats- und Regierungschefs der Nato-Mitglieder zu einem Gipfeltreffen zusammen. Noch vor Beginn des Treffens heizte US-Präsident Trump den Streit um die Militärausgaben an. EU-Ratspräsident Donald Tusk sagte, Solidarität sei wichtiger als Geld.

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In Brüssel beginnt ein zweitägiger Nato-Gipfel. Die 29 Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten, darunter US-Präsident Donald Trump, wollen unter anderem Beschlüsse zu schneller einsetzbaren Militärverbänden und neuen Kommandozentralen fassen. Im Vorfeld beherrschte der Streit um die nationalen Ausgaben für Militär und Verteidigung die Diskussion.

Trump erwägt Entschädigungsforderung

Trump äußerte erneut scharfe Kritik an dem Militärbündnis. Er twitterte, manche Mitgliedsländer hätten seit Jahren nicht in die Nato-Kasse eingezahlt. "Werden sie die USA entschädigen?", fragte Trump. Allerdings ist nicht bekannt, dass ein Nato-Mitglied mit Zahlungen im Rückstand ist.

Vor dem Abflug nach Brüssel sagte Trump: "Wir zahlen viel zu viel und sie – gemeint sind die Europäer – zahlen viel zu wenig. Aber wir werden daran arbeiten. Die Nato, Großbritannien, das gerade in Aufruhr ist und Putin. Ehrlich gesagt ist Putin wohl der einfachste von allen. Wer hätte das gedacht?"

Tusk: "Solidarität ist wichtiger als Geld"

EU-Ratspräsident Donald Tusk mahnte Trump, es sei immer gut zu wissen, wer strategischer Freund und wer strategisches Problem sei: "Liebes Amerika, schätze deine Verbündeten, jetzt, wo du nicht allzu viele davon hast. Und wir Europäer haben mehr für eure Verteidigung ausgegeben, denn jeder achtet einen Verbündeten, der gut vorbereitet und ausgerüstet ist. Geld ist wichtig, grundsätzlich ist Solidarität aber noch wichtiger."

Nato-Gipfel 2017: Trump brüskierte Verbündete

Beim ersten Nato-Gipfel mit Trump im Mai 2017 war es zu einem Eklat gekommen. Der US-Präsident hatte damals eine Rede zur Vorstellung eines Denkmals dazu genutzt, um aggressiv Kritik an den Bündnispartnern zu üben.

Worum es eigentlich gehen soll

Auf der Tagesordnung des heutigen Nato-Gipfels stehen unter anderem Beschlüsse zu schneller einsetzbaren Militärverbänden und neuen Kommandozentralen. Weitere Themen sind eine erweiterte Ausbildungsmission im Irak und eine verlängerte Unterstützung der afghanischen Streitkräfte im Kampf gegen die Taliban. Außerdem soll dem Balkan-Staat Mazedonien eine Nato-Mitgliedschaft in Aussicht gestellt werden.

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