Der türkische Präsident will die übrigen mutmaßlichen Terroristen aufspüren und entfernen.
Mit Gedenkveranstaltungen in Ankara und Istanbul hat die Türkei an den Putschversuch vor zwei Jahren erinnert. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete die Zivilisten, die sich damals den Putschisten in den Weg gestellt hatten, als Märtyrer. Sie hätten mit ihrem Blut eine Legende geschrieben, so Erdogan wörtlich.
Bei dem Putschversuch waren mehr als 200 Menschen getötet worden. Erdogan macht den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen als Drahtzieher verantwortlich und hat bisher mehr als 70.000 Menschen verhaften lassen, darunter auch Journalisten, Menschenrechtler und Oppositionspolitiker. Zudem wurden mehr als 110.000 Staatsbedienstete entlassen, die laut der türkischen Führung mit der Gülen-Bewegung in Verbindung stehen.
Erdogan: Wir werden sie zerreißen und entfernen
Recep Tayyip Erdogan, bei einer Gedenkveranstaltung in Ankara: "Vergesst nicht, dass diejenigen, die hinter dem Fethullah-Gülen-Terror stehen, nicht aufhören werden. Wir werden aber jede Zelle entdecken, in die sie eindringen, und sie dann zerreißen und entfernen. Es gibt kein Halten, wir machen weiter."
Kritik von der Opposition
Die pro-kurdische Oppositionspartei HDP hat unterdessen kritisiert, dass die Regierung den seit zwei Jahren herrschenden Ausnahmezustand dazu verwende, um die Opposition zu unterdrücken. Zuletzt hatte Erdogans Sprecher angekündigt, dass der Ausnahmezustand (der bereits sieben Mal verlängert worden ist) am 18. Juli enden könnte.