"Ein konstruktiver Tag": Trump und Putin wollen Konversation fortführen

Trump und Putin in Helsinki
Trump und Putin in Helsinki Copyright  REUTERS/Kevin Lamarque
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Von Alexandra Leistner mit dpa
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Die Präsidenten von Russland und den USA haben sich auf Twitter-Vorschlag Donald Trumps in Helsinki getroffen. Während einer Pressekonferenz sprachen sie von einem "sehr konstruktiven Treffen".

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Der kräftige Händedruck war nur der Anfang: US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin haben bei ihrem Gipfeltreffen in Helsinki einen Neustart der angespannten Beziehungen beider Länder angekündigt.

Beide Seiten werfen sich bei der nuklearen Abrüstung Vertragsbruch vor und rüsten an der Grenze zwischen Nato und Russland militärisch auf.

Trump stellte in Helsinki Fortschritte fest:

"Unsere Beziehungen sind nie schlechter als jetzt gewesen. Das hat sich vor rund vier Stunden geändert. Daran glaube ich. Politisch wäre es einfach, Treffen oder Handlungen zu verweigern. Aber dadurch wird nichts erreicht. Als Präsident kann ich keine außenpolitischen Entscheidungen treffen, nur um sinnlos Kritikern, den Medien oder Demokraten zu gefallen. Die wollen nur Widerstand und Blockaden. Ein konstruktiver Dialog zwischen den Vereinigten Staaten und Russland bietet die Möglichkeit, neue Wege in Richtung Frieden und Stabilität in der Welt zu erschließen. Ich nehme lieber ein politisches Risiko in Kauf um Frieden zu erreichen, statt Frieden hier bei diesem Treffen durch Politik zu gefährden."

Bei ihrem ersten offiziellen Gipfel und dem insgesamt erst zweiten Treffen nach dem G-20-Gipfel in Hamburg im vergangenen Sommer unterhielten sich beide Präsidenten im engsten Kreis über zwei Stunden und damit deutlich länger als geplant.

Im Anschluss sagte Putin:

"Es ist offensichtlich, dass unsere bilateralen Beziehungen eine schwierige Zeit durchleben. Aber für diese Schwierigkeiten und die angespannte Atmosphäre liegen keine objektiven Gründe vor. Der Kalte Krieg ist bereits vorbei. Die Epoche schwerer ideologischer Gegensätze zwischen unseren Nationen ist schon lange Vergangenheit. Die Weltlage hat sich dramatisch geändert."

Donald Trump gab sich weiter diplomatisch:

"Ich mache beide Länder verantwortlich. Ich denke, die Vereinigten Staaten haben sich töricht verhalten, wir alle haben uns unklug verhalten. Dieses Gespräch hätte schon vor langer Zeit geführt werden müssen. Offen gestanden, eine lange Zeit, bevor ich ins Amt kam, Dafür sind wir alle verantwortlich. Die USA sind - gemeinsam mit Russland - einen Schritt nach vorne gegangen, wir nähern uns an. Wir haben die Möglichkeit, großartige Sachen zu tun."

Trump überzeugt von Putins Glaubwürdigkeit

Das Treffen wurde von der Russland-Affäre in den USA überschattet. Das US-Justizministerium hatte erst am Freitag 12 Agenten des russischen Militärgeheimdienstes beschuldigt, durch das Hacken von Computern aktiv in die US-Präsidentschaftswahl 2016 eingegriffen zu haben.

Trump versicherte, Putin habe in Helsinki eine Einmischung Russlands glaubwürdig dementiert:

"Ich habe großes Vertrauen in meine Geheimdienst-Mitarbeiter, aber ich sage Ihnen, die Leugnung von Präsident Putin war heute extrem überzeugend und deutlich. Und er hat ein unglaubliches Angebot gemacht. Er bot an, Leute an dem Fall arbeiten zu lassen, gemeinsam mit ihren Ermittlern und mit Respekt vor den 12 Leuten."

Reaktionen in den USA

Der Republikaner Paul Ryan erklärte als Sprecher des US-Repräsentantenhauses, es gebe keine Zweifel an der Einmischung Russlands in die US-Wahl 2016. der Vereinigten Staaten

Der Oppositionsführer im US-Senat, Chuck Schumer sagte, nie in der Geschichte der USA habe ein Präsident einen Widersacher Amerikas in der Art unterstützt, wie es Trump nun mit Putin gemacht habe.

Die Pressekonferenz in voller Länge

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