Zollbeamte "erschnüffeln" Schmuggelware

Zollbeamte "erschnüffeln" Schmuggelware
Von Claudio Rosmino
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Die Entwicklung von Frachtkontrollgeräten wurde von der EU gefördert.

Eines der Hauptziele von Zollbeamten besteht darin, Waffen, Drogen und andere gefährliche Waren in den Millionen von Containern zu finden, die täglich über unsere Grenzen kommen. Im Handelshafen von Danzig testen Forscher eine Technologie, die präzisere und schnellere Inspektionen ermöglichen soll.

Rund 3 Millionen Container werden jährlich am Deepwater Container Terminal (DCT) in Danzig umgeschlagen. Für die Zollbeamten, die Stichprobenkontrollen durchführen, um illegale und gefährliche Güter aufzuspüren, ist das eine große logistische und technische Herausforderung.

Zollbeamter Wojciech Gesikowski: "Das Wichtigste bei unserer Arbeit ist, sicher zu sein, dass in dem Container wirklich das drin ist, was in den Dokumenten deklariert ist. Wir benutzen auch nicht-intrusive Technologien, die uns helfen, den Behälter zu kontrollieren, ohne ihn zu öffnen."

In Polen wurde die C-Bord-Technology getestet. Schmuggelwaren wie Zigaretten, Drogen und Waffen wurden für ein realistisches Szenario in Container-Attrappen versteckt. Die Entwicklung dieser neuen Generation von Frachtkontrollgeräten wurde von der EU gefördert. Die Technik verbessert die aktuelle Röntgendarstellung von Behältern und ergänzt sie um neue Instrumente, die es den Beamten ermöglichen, verbotene Materialien genauer und schneller zu erkennen.

C-Bord-Projektkoordinator Guillaume Sannie: "Der Zollbeamte bekommt dank dieser Technik viele Informationen darüber, was in dem Container enthalten ist, was im Container versteckt ist, und dabei muss er den Container nichtmal öffnen."

Ilegale Waren werden "erschnüffelt"

Die Kontrolle beginnt mit dem "Schnüffler", das ist eine Sonde, die Luft aus dem Container ansaugt und die Partikel an ein Minilabor sendet, wo sie sofort untersucht werden.

Physiker Peter Kaul: "Das System ist dafür gedacht, volatile Komponenten aus dem Container abzusaugen, die bei Vorhandensein von Explosivstoffen, von Drogen, Tabakwaren oder versteckten Personen auftauchen können. Oder eben Staubpartikel, an denen Spuren von Explosiv- oder Drogenstoffen anhaften können"

Auch ein Passivstrahlungsdetektor wird eingesetzt. Mit diesem Kontrollverfahren kann der mit einem Container beladene Lkw entweder durch eine Schranke fahren. Oder ein entsprechend ausgerüstetes Auto fährt um den Container herum.

Physiker Grant Crossingham: "Das nukleare bzw. das geschmuggelte Material sendet Strahlung aus. Dieses Instrument ist so konstruiert, dass es diese Strahlung passiv erkennt. Wir suchen also lediglich nach dieser Strahlung, tun aber nichts, um sie zu aktivieren."

Das C-Bord-Projekt hat die aktuelle Erkennung von Röntgenstrahlung verbessert. Es ermöglicht eine bessere Darstellung und Materialerkennung während des Scannens der Ladung. Darüberhinaus werden die Ergebnisse der verschiedenen Geräte am Ende des Untersuchungsprozessea auf einer Oberfläche gesammelt, wo sie vom Zollbeamten eingesehen werden können:

"Für uns ist es sehr wichtig, den verschiedenen Wetterbedingungen, den Bedingungen vor Ort und den unterschiedlichen Zielen der europäischen Zollbeamten gerecht zu werden. Unser Ziel ist, dass unsere Systeme in allen möglichen Szenarien einsatzbereit sind", so Guillaume Sannie.

Mit zwei weiteren Geräten werden die hier vorgestellten Instrumente in den kommenden Monaten im Seehafen von Rotterdam einem abschließenden Test unterzogen.

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