Sarif im Euronews-Interview: "US-Waffenfunde bei IS-Miliz"

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Irans Außenminister Dschawad Sarif sprach im Euronews-Exklusivinterview über seine Erwartungen an Europa im Atomstreit. Und über Funde von US-Waffen in Händen der Miliz Islamioscher Staat.

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Der Iran hat gegen die USA wegen der Verhängung von Sanktionen ein Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof angestrengt. Das gab das Den Haager Gericht an diesem Dienstag bekannt.

Parallel zu dem Schritt forderte der iranische Außenminister Dschwad Sarif von Europa mehr Engagement für sein Land. Sarif sprach exklusiv mit Euronews-Reporter Saeid Jafari:

"Was wir von den Europäern benötigen, ist zum Einen die politische Verpflichtung, die sie eingegangen sind. Zum Anderen sind jetzt auch Handlungen und Maßnahmen gefragt, nicht nur das geschriebene oder gesprochene Wort. Und zwar im Bankensektor, im Investment- und Energiebereich, im Transportwesen und im Bereich des Europäischen Währungssystems.

Generell betrachtet glaube ich, dass Europa seine Macht und seinen Einfluss unterschätzt. Wir meinen, Europa sollte aktiver werden bei Fragen von regionalem Frieden und Sicherheit, in internationalen Fragen von Frieden und Sicherheit. Und Europa sollte sich bemühen, größere Kooperationen und Dialoge einzugehen."

Gipfel von Helsinki und die Folgen

Am 16. Juli kam es in Helsinki zu einem Gipfeltreffen zwischen dem russischen und dem US-Präsidenten. Beide haben eine Art Vereinbarung in Bezug auf Syrien geschlossen. Haben Sie deshalb Bedenken?

Dschawad Sarif: "Wir verfügen über eine gute Kommunikation und Koordination mit Russland und mit der syrischen Regierung, und das werden wir auch fortführen. Wir machen keinen Hehl aus unseren Zielen. Und wir verfolgen die gleichen Absichten wie die Russische Föderation, die da heißen: Kampf gegen Terrorismus und Extremismus.

Wenn nun Präsident Trump einen Verdienst für sich beanspruchen will, dann wäre das für die Unterstützung der Miliz Islamischer Staat. Sie wird schon die ganze Zeit von den USA und ihren Verbündeten unterstützt.

Die Tatsache, dass US-Waffen bei der Miliz Islamischer Staat und anderen Organisationen von Extremisten gefunden worden sind, ist dokumentiert. Dokumentiert von westlichen Quellen. Also sollten wir uns an der Realität orientieren: Diejenigen, die gegen Terrorismus und Extremismus kämpften, sind die Syrer. Und diejenigen, die mit den Syrern zusammenarbeiten."

Das internationale Atomabkommen mit Teheran aus dem Jahr 2015 hatten die USA gekündigt. Ausgesetzte Sanktionen führte Washington wieder ein. Die übrigen Unterzeichner des Atomabkommens, darunter Deutschland, halten an der Vereinbarung fest.

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