Wer ist die 'waffenverliebte russische Spionin' Maria Butina?

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Sie wird in Russland als das "Gesicht des Kampfes für Waffenrechte" beschrieben. Wer ist die junge Frau, der in den USA Spionage für Russland vorgeworfen wird?

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Kurz bevor Donald Trump sich mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin zu einem lange erwarteten Gipfel in Helsinki traf, erklärten die US-Behörden, man habe eine Frau festgenommen, die eine Moskauer Spionin sein soll.

Maria Butina wurde wegen "Verschwörung als Agentin der russischen Regierung" angeklagt, wie das US-Justizministerium am Montag mitteilte.

Ihr Anwalt, Robert Driscoll, bestritt die Anschuldigungen. Butina sei keine Spionin.

Die 29-Jährige, die an der American University in Washington studiert hat, ist Gründerin der russischen Pro-Waffen-Organisation Right to Bear Arms.

In Russland gilt sie als "öffentliches Gesicht des Kampfes für Waffenrechte".

Als sie "Right to Bear Arms" gründete, war sie die Assistentin des russischen Senators Aleksandr Torshin, Mitglied der Partei "Vereintes Russland" von Wladimir Putin. In einem Interview mit einer US-Zeitung leugnete sie 2017, für den Kreml gearbeitet zu haben.

Butina wird beschuldigt, mit zwei ungenannten US-Bürgern und einem russischen Beamten zusammenzuarbeiten, um die amerikanische Politik zu beeinflussen und eine Organisation für Waffenrechte zu infiltrieren, so das US-Justizministerium.

Es gibt keine offizielle Bestätigung, welche Waffen-Rechte-Organisation Butina versucht haben soll, zu unterwandern.

Aber Facebook-Posts zeigen sie auf Bildern mit der National Rifle Association (NRA), der größten Waffenlobby der USA. Ein Sprecher der NRA lehnte eine Stellungnahme ab.

Butina soll Abendessen in Washington und New York City organisiert und versucht haben, Beziehungen zu amerikanischen Politikern aufzubauen. Das vermutete Ziel war das Etablieren sogenannter Back Channel - Kommunikationslinien, um "in den nationalen Entscheidungsapparat der USA einzudringen", so die Anklage.

Butina begann ihre professionelle Karriere mit der Gründung von Möbelunternehmen in ihrer Heimat Siberien, anschließend zog sie in die Hauptstadt und leitete ihre eigene PR-Agentur.

Die Anklageschrift der US-Behörden [erwähnt die Kampagne von Trump nicht ausdrücklich](nicht ausdrücklich). Butinas Name soll aber auch im Rahmen dieser Ermittlungen gefallen sein.

In einem Video auf YouTube vom Freedom Fest in Las Vegas im Juli 2015 soll Butina den damaligen Kandidaten Trump fragen, ob er weiterhin Sanktionen gegen Russland unterstützen würde, wenn er zum Präsidenten gewählt würde.

Laut Justizministerium ist eine Anhörung der Beschuldigten für Mittwoch angesetzt.

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