Jugendfußballer in Thailand dürfen erstmals aus dem Krankenhaus

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Copyright REUTERS/Soe Zeya Tun
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Die in Thailand aus einer Höhle geretteten Jugendlichen haben erstmals das Krankenhaus verlassen. Bei einer Pressekonferenz zeigten sie sich der Öffentlichkeit, kickerten für das Fernsehpublikum und wurden von Freunden in Fußballtrikots begrüßt.

Den Jugendlichen geht es offenbar gut, es wird spekuliert, dass sie sogar schon am Mittwoch vorzeitig nach Hause zu ihren Familien können. Der 25-jährige Trainer, der die Jugendlichen in die Höhle geführt hatte, berichtete, wie es zu dem Drama kam: Angeblich kam die Idee, in die Höhle zu gehen, von ein paar Jungen, die zuvor noch nie dort waren. Als das Thema zur Schuldfrage wechselte, sprach er in der Mehrzahl: "Wir sind uns bewusst, dass wir das verursacht haben." Davon, dass er selbst strafrechtlich belangt werden könnte, redet in Thailand inzwischen niemand mehr.

Gezeigt wurde die "Rettungsshow" zur selben Zeit, in der an normalen Tagen die Militärregierung Thailands ihre Nachrichten ausstrahlt. Auch diesmal kam das Militär nicht zu kurz, bestand doch das Rettungsteam unter anderem aus Spezialkräften der Armee, die ebenfalls vor der Kamera von der Such- und Rettungsaktion berichteten.

Ein Monat in der Höhle

Die 12 Jungen im Alter von 11 bis 16 waren vor fast einem Monat vermisst worden. Erst eine gute Woche später wurden sie von einem Rettungstaucher in der Höhle im Norden Thailands entdeckt; offenbar waren sie mit ihrem Trainer in die Höhle gegangen und dann durch einen Wassereinbruch eingeschlossen worden, ohne Essen und ohne Kontakt zur Außenwelt.

In Thailand ist Regenzeit, und das machte die Rettung außerordentlich schwierig. Die Idee, auf das Ende der Regenzeit zu warten und darauf zu setzen, dass der Wasserpegel in der Höhle sinkt, wurde verworfen. Auch die Ideen, ein Loch in die weit unter der Erdoberfläche liegende Höhle zu bohren oder die enormen Wassermassen abzupumpen, waren den Verantwortlichen zu wenig erfolgversprechend.

Schließlich war es ein internationales Team von Tauchern, das die zwölf Jungen und ihren Trainer aus der Höhle holte. Die Zeit drängte, der Sauerstoffgehalt in der Höhle sank immer weiter, man entschied sich, Sauerstoff durch einen Schlauch in die Höhle zu leiten. Einer der Rettungstaucher, ein erfahrener thailändischer Militärangehöriger, starb beim Tauchgang.

Entsprechend groß war die Gefahr auch für die Jugendlichen: Ihnen wurde in der Höhle nur provisorisch das Tauchen beigebracht. Doch die Retter ließen sich durch den Unfall nicht entmutigen, am Ende ging die Aktion erfolgreich zu Ende: Am 8. Juli tauchten die ersten vier Jugendlichen in die Freiheit, vor einer Woche wurden dann auch die Verbliebenen aus der Höhle gerettet.

Auch weiterhin werden die Beteiligten weiterhin im Rampenlicht stehen: Die Ereignisse in Thailand sollen verfilmt werden, für den gestorbenen Taucher soll es ein Denkmal geben und die Höhle soll in ein Museum umgestaltet werden.

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