Papst Franziskus: Flüchtlingstragödien im Mittelmeer verhindern!

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In einem eindringlichen Appell hat Papst Franziskus die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, Flüchtlingstragödien im Mittelmeer zu verhindern. Er forderte entschiedenes und schnelles Handeln, damit sich die «dramatischen Nachrichten der vergangenen Wochen nicht wiederholen»

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In einem eindringlichen Appell hat Papst Franziskus die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, Flüchtlingstragödien im Mittelmeer zu verhindern. Das katholische Kirchenoberhaupt forderte ein entschiedenes und schnelles Handeln, damit sich die «dramatischen
Nachrichten der vergangenen Wochen über verunglückte, mit Migranten
beladene Boote in den Gewässern des Mittelmeeres nicht wiederholen».

Der Papst äußerte sich auf dem Petersplatz in Rom vor rund 25.000 Gläubigen.

Papst Franziskus:

"Ich appelliere von Herzen an die internationale Gemeinschaft, schnell und entschlossen zu handeln, um solche Tragödien zu vermeiden und für alle Sicherheit, Respekt vor dem Recht und Würde zu gewährleisten“

Laut UN-Flüchtlingshilfswerk sind 2018 bisher 1.355 Migranten bei der Überfahrt übers Mittelmeer umgekommen.

In diesem Jahr zählte die Internationale Organisation für Migration (IOM), eine zwischenstaatliche Organisation im UN-System, bis Juli 45.808 Seeüberfahrten, vor einem Jahr waren es noch mehr als doppelt so viele (100.923). Entsprechend sei die Zahl der Toten im Mittelmeer zurückgegangen. 2017 waren bis Juli waren 2.268 Menschen gestorben (2018 laut IOM: 1.405).

Die jüngste Tragödie im Mittelmeer war der Tod einer Frau und eines Kindes. Laut der spanischen Nichtregierungsorganisation „Proactiva Open Arms“ hat die libysche Küstenwache sie im Meer zurückgelassen. "Proactiva" ist davon überzeugt, dass die libysche Küstenwache die drei Flüchtlinge nach einer Rettung im Meer zurückgelassen hat, weil sie sich geweigert hatten, nach Libyen zurückgebracht zu werden. Eine weitere Frau, Josefa, wurde am 17. Juli von "Open Arms" gefunden und gerettet - inmitten der zerstörten Überreste eines Plastikbootes. Sie ist jetzt in Spanien, weil "Open Arms" nicht in Catane (Sizilien, Italien) anlegen wollte, da es als "unsicherer Hafen" galt.

Die libysche Küstenwache weist die Darstellung von "Open Arms" zurück.

Italiens rechte Regierung hatte der NGO zuvor zwar ebenfalls einen Hafen auf Sizilien zum Anlanden zugewiesen. Rom wollte sich allerdings nur um die Überlebende, nicht aber um die Toten der Flucht über das Mittelmeer kümmern. Daraufhin steuerte das Schiff von "Proactiva" Spanien an. Hier sei der "Schutz" der Überlebenden sichergestellt und gewährleistet, dass sie frei aussagen könne, teilte die Gruppe mit.

"Proactiva Open Arms" ist derzeit die einzige Hilfsorganisation mit Schiffen im Meer vor Libyen. Nach Medienberichten wollen sowohl die Helfer von "Proactiva Open Arms" als auch von "SOS Méditerranée" und "Ärzte ohne Grenzen" demnächst in die Rettungszone zurückkehren. Das Rettungsschiff «Aquarius» liegt derzeit in

Marseille, von wo es Ende des Monats aufbrechen soll (Nachrichtenagentur "Ansa" nach einem Helfer von SOS Méditerranée).

su mit dpa

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