Seit den Vorwürfen des Nationalspielers haben sich in Deutschland zwei Lager gebildet.
Der Rücktritt des Fußballprofis Mesut Özil aus der deutschen Nationalelf schlägt hohe Wellen.
Der Deutsche Fußball-Bund wies Özils Kritik an seiner Spitze zurück. Die Rassismusvorwürfe seien falsch, da der DFB sich seit vielen Jahren für die Integrationsarbeit stark mache.
Trotzdem sei der DFB für die Affäre mitverantwortlich, sagte der frühere Grünen-Chef Cem Özdemir: "Wer sich hier von Anfang bis Ende skandalös verhalten hat, dass ist die DFB-Spitze namentlich der Präsident Reinhard Grindel, aber auch sein Manager Bierhoff. Zu Beginn der Weltmeisterschaft haben sie diese Affäre nicht aus der Welt geschafft, indem man sich zusammensetzt, sich erklärt."
Hintergrund der Affäre sind Fotos, die den türkischstämmigen Fußballer mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zeigen. Das sei ein Fehler gewesen, kritisierte Özdemir. Özil habe als Nationalspieler eine Vorbildfunktion. Auf der einen Seite fordere Özil mehr Respekt für die Herkunft seiner Familie, auf der anderen solle der Fußballprofi auch Respekt für die Opfer von Erdogans Politik haben.
Verständnis für Özils Rücktritt zeigte der Chefredakteur des Fußball-Magazins "Elf Freunde".
"Ich glaube, dass es prinzipiell gut ist, dass er sich zu Wort gemeldet hat. Man hätte sich gewünscht, dass ein bisschen mehr Selbstkritik dabei enthalten gewesen wäre. Aber er hat in seinem Posting nochmal deutlich gemacht, wie sehr er unter dieser Kampagne und den Wellen der Empörung gelitten hat. Ich finde auch, dass er nicht immer fair behandelt worden ist. Eigentlich hat diese ganze Affäre um Özil und den DFB nur Verlierer," sagte Köster.