Reserviert: 'Wohlhabender' schwimmt 2 Std auf eigener Bahn im Olympiabad

Reserviert: 'Wohlhabender' schwimmt 2 Std auf eigener Bahn im Olympiabad
Von Alexandra Leistner
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Eine Schwimmbad reserviert für eine einzelne Person - das ist in Berlin möglich und gar nicht mal so teuer.

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"Im öffentlichen Olympiabad Berlin ist seit Tagen morgens die schönste Bahn für die Allgemeinheit gesperrt, weil ein wohlhabender Mensch geruht, dort allein (!) zu schwimmen. Was genau ist daran demokratisch (oder links), @spdberlin, @dielinkeberlin , @gruene_berlin? #Ausverkauf"

MIt diesem Tweet ärgerte sich ZDF-Reporter Thomas Walde am Mittwochmorgen über die - zu diesem Zeitpunkt mutmaßliche - Politik des Berliner Olympiabads.

Auf Anfrage von Euronews bestätigte ein Angestellter des Sommerbads allerdings: "Jeder kann sich seine eigene Bahn reservieren". Wie aus der Entgeldordnung der Bäderbetriebe Berlin hervorgeht, kostet das Ganze 60 Euro pro Stunde.

Für die zwei Stunden, die die 50-Meter-Bahn in dem Freibad reserviert wurde, werden also zusätzlich zum Eintritt 120 Euro fällig.

Über beantragte Reservierung entscheiden die Bäderbetriebe, die dabei nach Angaben einer Sprecherin die erwartbare Auslastung beachtet. "Es gibt zu dieser Zeit ohnehin nicht viele Badegäste, keiner hat sich beschwert", so Bäder-Sprecherin Martina van der Wehr gegenüber der Berliner Morgenpost.

In ein volles Bad gehen und eine Bahn reservieren, sei aber nicht möglich, so Wehr.

Schwimmt da Depeche Mode?

Wie die dpa erfahren haben will, handelt es sich bei der Person, die die Bahn in den vergangenen drei Tagen gemietet hat, um den Manager der Band Depeche Mode. Die englische Rockband ist derzeit für zwei Konzerte in der deutschen Hauptstadt.

Welches der Bandmitglieder die Reservierung am Mittwochmorgen genutzt haben soll, ist nicht bekannt.

Auf Anfrage von euronews wollte ein Mitarbeiter des Schwimmbads die Meldung nicht kommentieren.

Euronews hat das Management der Band kontaktiert, um die Berichte unabhängig von anderen Medienberichten zu bestätigen.

Reaktion in sozialen Medien

Mehrere Personen reagierten erstaunt auf Waldes Tweet und die Nachricht, dass jeder in Berlin sich eine Schwimmbahn privatisieren kann.

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