Wahlvorbereitung in Simbabwe: Mugabe macht Stimmung gegen eigene Partei

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Von Euronews mit dpa
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Die von Mugabe gegründete ZANU-PF macht dem Ex-Präsidenten keine Freude mehr. Seit dem Putsch hat Mugabe mit seinen Ex-Genossen gebrochen. Jetzt könnte er sogar für den Gegner stimmen.

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In Simbabwe laufen die Vorbereitungen für eine besondere Wahl: In dem Land im südlichen Afrika wird ein neuer Präsident gewählt, und zum ersten Mal seit 40 Jahren steht Ex-Machthaber Robert Mugabe nicht mehr auf dem Wahlzettel. Der Langzeit-Präsident deutete an, den Kandidaten der Opposition zu unterstützen.

Mugabe wurde im vergangenen Jahr aus dem Amt geputscht. "Ich wurde von der Partei gefeuert, die ich gegründet habe", sagte der 94-jährige Mugabe in stockenden Worten der Presse. Tatsächlich waren es Abgeordnete seiner Partei ZANU-PF, die dem vom Militär favorisierten Emmerson Mnangagwa ins Amt verhalfen.

Bei der jetzigen Wahl hat Mnangagwa gute Chancen, im Amt zu bleiben, obwohl er als Geheimdienstminister unter Mugabe für seine Skrupellosigkeit bekannt war.

Oppositionsführer Nelson Chamisa dagegen steht für einen Wechsel an der Spitze des gebeutelten Landes. Ex-Präsident Mugabe hat angekündigt, den Juristen und Pastor im Falle eines Wahlsieges treffen zu wollen. Sollte kein Kandidat die absolute Mehrheit erhalten, gibt es im September eine Stichwahl.

Der Wahlkampf verlief weitgehend friedlich, die sonst üblichen Einschüchterungsversuche gegenüber der Opposition blieben aus. Doch versteht es die ZANU-PF, den Wahlkampf geschickter zu führen und ihre Ressourcen als Regierungspartei zu nutzen. Verkürzt gesagt: Ihre Plakate sind größer als die der Opposition.

Simbabwe ist seit Jahrzehnten in einer Dauerkrise. Mugabe hatte das Land heruntergewirtschaftet. Die Bevölkerung leidet unter Inflation und Mangel an notwendigen Gütern. Unter anderem hatte Mugabe erfolgreiche weiße Landwirte vertrieben. Ein Teil von ihnen geht inzwischen im Nachbarland Mosambik seinen Geschäften nach.

In die Medien schaffte es Mugabe auch durch sein eigenes Leben in Protz und Pomp: Berühmtheit erlangte seine Millionen teure Geburtstagsparty.

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