Warten auf das Wahlergebnis: Gespenstische Ruhe in Harare

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Copyright REUTERS/Mike Hutchings
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Von Anja Bencze mit dpa
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Ruhe vor dem Sturm? Simbabwe wartet auf die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen.

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Gespenstische Ruhe in Simbabwes Hauptstadt Harare am Tag nach den Ausschreitungen; Geschäfte sind geschlossen, Straßen menschenleer, die Armee patroulliert.

Bei gewaltsamen Protesten am Mittwoch wurden mindestens drei Menschen getötet - vier weitere verletzt. Hunderte Demonstranten waren wegen angeblicher Manipulation bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen auf die Straße gegangen.

Die Regierung hat die Opposition eindringlich vor neuen Protesten gewarnt. Das Problem, sagt ein Passant in Harare, die Ankündigung der Wahlergebnisse stehe immer noch aus. "Die ersten Teilergebnisse stimmen nicht mit den biometrischen Wählerlisten überein. Das ist der Grund für die Proteste."

"Am Ende mussten Menschen sterben. Das ist nicht gut für das Land", fügt ein anderer Mann hinzu. "Wenn es Demonstrationen gibt, dann müssen sie friedlich verlaufen, damit wir als Nation in Frieden und Ruhe vorankommen."

Die Wahlkommission will an diesem Donnerstag weitere Ergebnisse oder zumnindest einen Zeitplan für deren Veründung bekanntgeben.

Die Abstimmung am vergangenen Montag war die erste Wahl, nachdem Langzeitpräsident Robert Mugabe (94) im November infolge eines Militärputsches zurückgetreten war.

Für die Opposition ist die verzögerte Bekanntgabe der Wahlergebnisse ein Hinweis auf einen bevorstehenden Wahlbetrug. EU-Wahlbeobachter erklärten, jede weitere Verzögerung schade der Glaubwürdigkeit der Ergebnisse.

Falls Präsident Emmerson Mnangagwa (75) die Wahl in der ersten Runde gewinnen sollte, würde die von Nelson Chamisa (40) angeführte Opposition das Ergebnis vermutlich nicht akzeptieren.

Experten rechnen für diesen Fall mit Massenprotesten. Umfragen vor der Wahl prognostizierten ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Mnangagwa, einem Vertreter der alten Garde, und dem Reformer Chamisa.

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