8 Auswirkungen der Hitzewelle auf Europa

8 Auswirkungen der Hitzewelle auf Europa
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Von Alice CuddyAlexandra Leistner
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Von Getränkeknappheit zu toten Fischen. Wir fassen acht Folgen der extremen Hitzewelle in Europa zusammen.

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Die Temperaturen sind seit Wochen auf Rekordkurs in weiten Teilen Europas. Prognosen zufolge könnte sogar der Allzeitrekord von 48° C gebrochen werden.

Hier sind acht schlimme Folgen der Hitzewelle auf Europa.

1. Sterbende Fische

Süßwasserfische sind erstickt, da die steigenden Temperaturen Seen und Flüssen den Sauerstoff entzogen haben.

In Hamburg haben die Behörden am Wochenende fast fünf Tonnen tote Fische aus Teichen gesammelt, wie die Deutsche Presseagentur dpa mitteilte. Feuerwehrleute haben begonnen, frisches Wasser in einige Teiche und Seen zu pumpen, um den Sauerstoffgehalt zu erhöhen.

Unterdessen sagte die britische Umweltbehörde, dass mehr als 6.000 Fische in mehreren Regionen des Landes umkamen.

Die niedrigen Wasserstände erschweren auch die Schifffahrt. Auf der Oder in Ostdeutschland sind Schiffe derzeit völlig verboten.

2. Schmelzende Berge

Der Kebnekaise-Gletscher, gelegen im Polarkreis im Norden, war bisher mit knapp 2100 Metern die höchste Erhebung des Landes. Jetzt ist so viel Schnee geschmolzen, dass die Südspitze ein paar Zentimeter kleiner ist als die Nordspitze. Die ist nicht aus Eis, sondern aus Stein.

Er hat vier Meter verloren und ist damit nur der zweithöchste Gipfel des Landes.

Reuters
Schwedens Kebnekaise-GletscherReuters

 In Norwegen kam sogar ein Tourist aus Österreich ums Leben, weil er die Sicherheitshinweise auf einem schmelzenden Gletscher nicht beachtet hatte.

3. Schwimmer aufgepasst

Die Behörden in Schweden, Polen und Litauen haben vor dem Schwimmen gewarnt, da sich aufgrund der hohen Temperaturen giftige Algen ausbreiten.

Die Blütezeit der Blaualgen wird in erster Linie durch den Nährstoffüberschuss im Wasser verursacht. Wissenschaftler sagen, dass außergewöhnlich heißes Wetter und geringer Wind den Effekt verschlimmert haben.

Forscher sammeln und untersuchen die Algen für den Einsatz in technologischen Prozessen und in der Pharmakologie.

4. Waldbrandgefahr

Die heißen und trockenen Temperaturen haben zu einem erhöhten Risiko von Waldbränden in weiten Teilen Europas geführt.

"Staubtrockene Vegetation, niedrige relative Luftfeuchtigkeit und Winde setzen das Innere der Iberischen Halbinsel einer höheren Brandgefahr aus als andere Teile Westeuropas", sagt der AccuWeather Meteorologe Tyler Roys.

Mit Zigarettenkippen, Lagerfeuern und anderen Geräten, die Funken erzeugen, sollte man in dieser Zeit vorsichtig sein, da ausgetrocknetes Gras schnell in Brand gerät, rät der Experte.

Waldbrände haben in diesem Sommer haben in Griechenland mindestens 91 Menschen getötet und in Schweden rund 20.000 Hektar Wald verbrannt.

Maja Suslin/TT News Agency/via REUTERS
Die deutsche Feuerwehr kommt den Kollegen in Schweden zur HilfeMaja Suslin/TT News Agency/via REUTERS

5. Luftverschmutzung erreicht Rekorde

Die Hitzewelle hat in Teilen Europas Warnungen wegen verschmutzter Luft ausgelöst.

Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan sagte letzte Woche, dass die Hitze in Verbindung mit der "giftigen Luft, dem Mangel an Bewölkung und den Emissionen vom Kontinent" ihn dazu veranlasst habe, einen "hohen" Luftverschmutzungsalarm auszulösen.

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Unterdessen wurden mehrere Gebiete Frankreichs wegen der steigenden Quecksilberkonzentration in Alarmbereitschaft versetzt. In einigen französischen Städten und Regionen wurden sogar Fahrverbote verhängt.

6. Bauern bangen um ihre Existenz

Die steigenden Temperaturen und die Dürre haben in weiten Teilen Europas einen großen Teil der Ernte vernichtet.

Einige Bauern stehen vor dem Bankrott. In Lettland und Litauen wurden Ausnahmezustände ausgerufen, einige schwedische Felder haben nur 12 % ihrer herkömmlichen Niederschläge erhalten.

In Deutschland haben die Landwirte, die am stärksten von den widrigen Witterungsbedingungen betroffen sind, die Regierung aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu entschädigen. 30 % der jährlichen Ernte sei vernichtet worden.

Als Reaktion auf die Krise sagte die Europäische Kommission am Donnerstag, sie werde die Zahlungen an die von extremer Dürre betroffenen Landwirte beschleunigen und ihnen erlauben, Brachflächen zu nutzen, die normalerweise nicht für die Produktion von Viehfutter verwendet werden.

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REUTERS/Phil Noble
Trockene Böden in Altringham, Cheshire, Großbritannien. 26.07.2018REUTERS/Phil Noble

7. Bierknappheit

Die Brauereien in Deutschland haben bei heißem Wetter einen sprunghaften Anstieg des Bierabsatzes erlebt. Der hat dazu geführt, dass einigen Brauereien die Flaschen ausgegangen sind.

Die Brauerei Moritz Fiege hat auf Facebook um Hilfe gebeten.

"Tolles Wetter + tolles Bier = ernster Durst. Der Haken: Obwohl wir regelmäßig neue Flaschen kaufen, gehen uns die Flaschen aus. o Bevor Sie in den Sommerurlaub fahren, geben Sie bitte Ihr Moritz Fiege Leergut an Ihre lokale Off-Lizenz zurück", schrieb das Unternehmen in einem Facebook-Post.

8. Cool bleiben

Die steigenden Temperaturen haben Regierungen und Unternehmen in ganz Europa dazu veranlasst, nach Wegen zu suchen, die Menschen kühl zu halten.

In Deutschland sagte die Deutsche Bahn, sie biete den Fahrgästen bei Verspätungen kostenloses Wasser an und werde die Klimaanlage in ihren Zügen auch im Leerzustand in Betrieb halten.

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Unterdessen öffnete ein Supermarkt in Finnland seine Türen nur für eine Nacht an diesem Wochenende, um den Kunden einen klimatisierten Schlafplatz zu bieten.

Lehtikuva/Heikki Saukkomaa/via REUTERS
Ein lokaler Supermarkt bietet "frische" Schlafplätze. 4. August 2018Lehtikuva/Heikki Saukkomaa/via REUTERS
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