Nach dem Urteil: Wer hätte den Missbrauch stoppen können?

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Von Euronews
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Das Urteil gegen die Mutter des mittlerweile 10-jährigen Opfers und gegen ihren damaligen Lebensgefährten ist verkündet. Es bleibt die Frage: Was führte dazu, dass die Täter so lange freie Bahn hatten?

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Auch nach dem Urteil im Freiburger Missbrauchsprozess bleibt die Frage, wie das Leiden des Jungen über Jahre unbemerkt bleiben konnte. Hinweise auf den schweren Missbrauch hatte es sehr wohl gegeben, auch die Vorstrafen des Lebensgefährten der Mutter auch wegen Besitzes von Kinderpornographie hätten zu äußerster Vorsicht mahnen müssen. Doch der Austauch zwischen Jugendamt, Gericht, Polizei und Lehrpersonal, er hat, wie der Prozess zeigte, nicht funktioniert.

Katja Ravat hat die Interessen des Jungen vor Gericht als Opferanwältin vertreten. Es sei schwer einzuschätzen, wie er das Urteil gegen seine Mutter aufnimmt. Der Junge habe Angaben zu allen seinen Peinigern machen können - mit einer Ausnahme.

"Er kann sich bei mir äußern, über alle Täter äußern, aber nicht über die Mutter. Deswegen nehme ich an, dass es für ihn emotional wesentlich belastender sein wird."

Vor dem Einzug bei Mutter und Kind in Staufen bei Freiburg hatte ein Therapeut dem Lebensgefährten eine geringe Rückfallgefahr bescheinigt. Er habe die Bescheinigung auf Bitten des Patienten ausgestellt. Auf die Nachfrage des Gerichts, warum es dies getan habe, antwortete der Therapeut demnach: Das wüsste ich auch gerne.

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