"Vilnius der G-Punkt Europas": Fördert dieses Poster das Sextourismus-Image?

Förder das Poster das Sex-Tourismus-Image der Stadt?
Förder das Poster das Sex-Tourismus-Image der Stadt? Copyright Tourismus Vilnius
Von Chris HarrisAlexandra Leistner
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Trotz Kritik will der Chef der Tourismusbehörde von Vilnius mit einer umstrittenen Posteraktion, die die Stadt als G-Punkt Europas beschreibt, voranschreiten.

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Eine gewagte Werbekampagne, die Vilnius mit dem weiblichen G-Punkt vergleicht, hat vor dem Besuch des Papstes im nächsten Monat Kontroversen ausgelöst.

Der Chef der Tourismusbehörde von Litauens Hauptstadt startet Werbeaktion, bei der einer Frau in scheinbarer Ekstase auf einer Europakarte liegt, und widersetzt sich damit der Kritik.

Das Poster zeigt die Hand der Frau, die Litauen packt. Dazu gibt es eine Bildunterschrift, die Vilnius mit dem G-Punkt vergleicht: "Niemand weiß, wo es [er] ist, aber wenn man es [ihn] findet, ist es großartig."

Die katholische Kirche in Litauen soll gesagt haben, dass die Kampagne das Image von Vilnius als Reiseziel für Sextourismus stärkt.

Litauens Premierminister Saulius Skvernelis sprach von einer 'seltsamen Werbemethode'. Die Regierung forderte eine Verschiebung der Kampagne bis nach dem Besuch von Papst Franziskus im September.

Go Vilnius, die offizielle Entwicklungsagentur der Stadt, treibt die Kampagne voran und plant den Start für Donnerstag (9. August).

Remigijus Simasius, der Bürgermeister von Vilnius, sagte: "Wenn ich internationale Besucher in Vilnius begrüße, seien es Investoren, Journalisten oder Vertreter offizieller Delegationen, wird mir so oft gesagt, dass bei der Ankunft in Litauens Hauptstadt ihre Eindrücke aus erster Hand ihre Erwartungen bei weitem übertreffen".

"Auf der einen Seite ist diese Einschätzung sehr erfreulich, aber auf der anderen Seite zeigt sie, dass die Wahrnehmung von Vilnius dramatisch verbessert werden muss, um der Realität zu entsprechen", fügte er hinzu.

Die Kampagne wurde von litauischen Werbestudenten ins Leben gerufen, die die internationale Aufmerksamkeit auf Vilnius und sein Potenzial als alternatives europäisches Städtereiseziel lenken wollten.

"Nur wenige wissen, wo Vilnius wirklich ist, aber wenn sie ankommen, verlieben sie sich in die Stadt", sagt Jurgis Ramanauskas, einer der Studenten, die das Konzept entwickelt haben.

"Diese Erkenntnis kam aus unseren Gesprächen mit internationalen Besuchern. Also formulierten wir die Idee, dass Vilnius ein Synonym für die G-Punkt-Theorie ist - niemand weiß, wo er ist, aber wenn man ihn entdeckt wird, sind alle sehr zufrieden!"

Vilnius erhielt Anfang des Jahres einen Aufschwung, als es die Stadt auf der Liste der besten Reiseziele in Europa des Reiseverlags Lonely Planet schaffte.

"Vilnius hat seinen selbstbewusste, skurrilen Charakter entdeckt - und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Welt dorthin aufbricht", ist in dem beliebten Reiseportal zu lesen.

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