Faule Sonne

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Die Aktivität unseres Heimatsterns ist auf einem Minimum

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Auf der Sonne geht es derzeit ruhig zu. Die Aktivität unseres Heimatsterns ist auf einem Minimum, genau, wie es Wissenschaftler vorhergesagt haben.

"Die Sonne hat einen Zyklus von 22 Jahren, eigentlich einen doppelten Elf-Jahres-Zyklus", erklärt Paolo Valisa vom Centro Geofisico Prealpino, "ihre Magnetfelder ändern sich und damit auch Phänomene wie die Sonnenflecken und die großen Eruptionen in der Corona." Die Sonne polt sich binnen weniger Jahre mehrfach um. Auch die Erde tut das, allerdings sind hier die Zeitabstände mit mehreren Hunderttausend Jahren wesentlich größer.

Der Polsprung der Sonne und die damit einhergehenden Zyklen haben eine Reihe von Konsequenzen für das Sonnensystem und auch unsere Erde. In vielerlei Hinsicht sind wir jetzt sicherer vor den negativen Wirkungen der Sonne: "Bei maximaler Aktivität steigt die Gefahr von Schäden an Satelliten", so Valisa. "Auch die Telekommunikation auf der Erde kann beeinträchtigt werden."

NASA/Goddard Space Flight Center
Sonnenaktivität innerhalb eines halben ZyklusNASA/Goddard Space Flight Center

Allerdings gibt es auch negative Folgen. Wenn die Sonnenwinde abnehmen, bekommen wir auf der Erde mehr kosmische Strahlung ab. Der Anteil der elektromagnetischen Wellen, der normalerweise durch die Magnetfelder der Sonnenwinde abgeschirmt wird, wird geringer. Auch gibt es weniger für's Auge zu sehen: Weniger Sonnenaktivität heißt auch weniger der hübschen Polarlichter. Und die Gefahr von Hochwasser könnte steigen, haben deutsche Wissenschaftler herausgefunden. Die Mechanismen, die dazu führen, sind aber nicht endgültig geklärt.

Längerfristige Schwankungen der Sonnenaktivität verändern außerdem das Erdklima, wie Horst Balthasar vom Leibniz-Institut für Astrophysik in Potsdam bereits in einem Interview von 2003 erläutert hat. Allerdings ist die Sonne keine Entschuldigung für den (menschengemachten) Klimawandel: Bis vor 20 Jahren seien die Sonnenaktivität und die Temperatur-Kurve der Erde relativ parallel verlaufen. "Seitdem geht die Erdtemperatur schneller hoch, als sie es entsprechend der Sonnenaktivität tun sollte", so Balthasar.

Das letzte Maximum der Sonnenaktivität war um das Jahr 2013. Auch, wenn die Sonne schwächelt: Sonnenflecken kann es aber trotzdem geben, und zwar auf der Haut. Die nennt man aber Sonnenbrand.

Weitere Informationen

Erläuterung des Sonnenzyklus (Englisch)

Weitere Quellen • ESA/DLR

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