Migration: Merkel und Sánchez fordern "faire Verteilung"

Merkel und Sanchéz bei ihrem Treffen in Südspanien
Merkel und Sanchéz bei ihrem Treffen in Südspanien Copyright  REUTERS/Marcelo del Pozo
Von Christoph Wiesel mit dpa
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Migranten seien eine Angelegenheit aller EU-Staaten, nicht nur der Ankunftsländer am Mittelmeer, so Merkel.

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Zum Auftakt ihres Treffens in Südspanien haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr spanischer Amtskollege Pedro Sánchez eine faire Verteilung von Flüchtlingen in Europa gefordert.

Die Migranten seien eine Angelegenheit aller EU-Staaten, nicht nur der Ankunftsländer am Mittelmeer, sagte Merkel. Diese sagten zurecht: "Das ist doch eine Herausforderung für uns alle." Es gelte, ein "faires Verteilsystem" innerhalb Europas zu finden, mit den Herkunftsländern zu sprechen, Schleppern und Schleusern das Handwerk zu legen sowie Abkommen über Rückführungen zu schließen.

Sánchez betonte, es müsse auch mit den Herkunftsländern in Afrika zusammengearbeitet werden: "Obwohl nur 14 Kilometer zwischen der spanischen, also europäischen, Küste und Nordafrika liegen, sind beide in vieler Hinsicht sehr weit voneinander entfernt", so Sánchez. "Umso größer die Kluft, desto größer das Drama, das wir im Mittelmeer erleben werden. Es muss also eines der zentralen Ziele der EU sein, die Kluft der Ungleichheit zu schließen."

Deutschland und Spanien haben Anfang der Woche eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach die Bundesrepublik Migranten, die schon in Spanien einen Asylantrag gestellt haben, binnen 48 Stunden dorthin zurückschicken kann. Es geht aber nur um Asylbewerber, die an der deutsch-österreichischen Grenze aufgegriffen werden und damit um extrem wenige Menschen. Gespräche zu ähnlichen Vereinbarungen mit Griechenland und Italien hatten bis Samstag noch keine Ergebnisse gebracht.

Merkel bedankte sich bei Sánchez für das Abkommen. Ob es vielleicht nicht doch nur eine "symbolische Vereinbarung" sei, da nur relativ wenige Asylbewerber davon betroffen seien, wurde sie gefragt. "Der Wert des Abkommens besteht darin, dass Deutschland und Spanien auf europäische Lösungen setzen", antwortete die Kanzlerin.

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