Kampf um Idlib: Mindestens 39 Tote an diesem Sonntag

Kampf um Idlib: Mindestens 39 Tote an diesem Sonntag
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Von Kirsten Ripper & Leo Eder mit dpa, Reuters
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An diesem Sonntag ist ein Waffenlager der Aufständischen explodiert.

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Seit Tagen gibt es Schreckensmeldungen aus der Provinz Idlib im Norden von Syrien. Wenn die Regierungstruppen diese Region wieder unter ihre Kontrolle bringen, kontrolliert Präsident Baschar al-Assad im Prinzip wieder das ganze Land - abgesehen von einigen Kurdengebieten. Die Türkei will eine solche Offensive verhindern, unter anderem, weil Ankara dann weitere Flüchtlingsströme in die Türkei befürchtet. Bisher wurde die Gegend vor allem vom radikal-islamischen Bündnis Hayat Tahrir al-Scham (HTS) kontrolliert, das von einem Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida geführt wird.

An diesem Sonntag sind nach Angaben der "Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte" bei der Explosion eines Waffenlagers in Sarmada unweit der türkischen Grenze mindestens 39 Menschen getötet und 70 weitere verletzt worden. Unter den Opfern seien auch 12 Kinder, wird berichtet. Helfer vermuten noch viel mehr Opfer, da bei der Explosion auch zwei Wohnhäuser völlig zerstört wurden. Die Ursache der Detonation ist noch unklar.

Dramatische Bilder aus der Provinz Idlib von nach Luftschlägen und anderem Beschuss zerstörten Häusern reißen nicht ab, Videos zeigen, wie Rettungstrupps versuchen, Verletzte aus den Trümmern zu bergen. Die syrische Hilfsorganisation der Weißhelme hat einen Teil dieser Videos veröffentlicht.

In der Nacht zum Samstag waren nach Angaben der Opposition mindestens 12 Zivilisten getötet und Dutzende weitere Menschen verletzt worden. Aktivisten berichteten außerdem von schwerem Artilleriefeuer, das im Süden Idlibs mindestens 50 Häuser zerstört hat.

Die Schulen in der Region wurden vorsorglich für drei Tage geschlossen.

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef geht davon aus, dass allein mehr als eine Million Kinder in der Provinz Idlib leben. Viele seien aufgrund des Bürgerkrieges in der Vergangenheit in die Region geflohen. Unicef warnte zuletzt vor den Folgen einer eskalierenden Militäroperation in der Provinz.

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