Kaspisches Meer: Russland und Anrainer einigen sich

Wladimir Putin in St. Petersburg
Wladimir Putin in St. Petersburg Copyright Sputnik/Mikhail Klementyev/Kremlin via REUTERS (Archiv)
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Von Christoph Wiesel mit dpa
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Die wohl brisanteste Frage bleibt aber trotz der Einigung offen.

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Nach jahrzehntelangem Streit haben sich Russland und vier weitere Länder über die Zukunft des Kaspischen Meeres verständigt. Im Küstenort Aktau in Kasachstan unterzeichneten die Staatschefs der Anrainerstaaten eine entsprechende Übereinkunft. Sie regelt vor allem, für welche Zwecke das Binnengewässer genutzt werden darf.

Das Kaspische Meer ist reich an Öl und Gas und grenzt neben Russland an den Iran, Aserbaidschan, Kasachstan und Turkmenistan.

"Diese Übereinkunft unterstreicht die Souveränität der kaspischen Staaten, ihr ausschließliches Entscheidungsrecht über das Kaspische Meer", sagte der iranische Präsident Hassan Ruhani.

Bei Seegrenzen noch Nachverhandlungen nötig

Allerdings gibt es bei der brisantesten Frage, nämlich wie die Seegrenzen gezogen werden,  noch Unstimmigkeiten. Das ist entscheidend dafür, wer wo Öl und Gas abbauen darf. "In der Konvention über den rechtlichen Status des Kaspischen Meeres wird die Aufteilung des Bodens und des Untergrunds noch nicht definiert", soder Ruhani der Agentur Interfax zufolge. Darüber müsse weiter verhandelt werden.

Wladimir Putin betonte die Erfolge."Das Abkommen legt Prinzipien für die militärisch-politische Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten fest", so der russische Präsident Wladimir Putin. "Es garantiert, dass das Kaspische Meer nur für zivile Zwecke genutzt wird und dass Drittländer dort keine Streitkräfte stationieren."

Turkmenistan will Pipeline bauen

Die Verhandlungen über das Kaspische Meer laufen seit dem Zerfall der Sowjetunion. Sie sind auch für Europa von Bedeutung, denn Turkmenistan möchte eine Pipeline durch das Kaspische Meer bauen. Damit sollen Energieressourcen nach Südeuropa geliefert werden. Russland versucht, den Bau der Pipeline zu verhindern.

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