Bei Kleve kann man ein 123 altes Holzboot im Niedrigwasser inspizieren.
Die Trockenheit entlockt dem Rhein Geheimnisse: Nahe der niederländischen Grenze in Kleve war der Wasserstand so niedrig, dass ein 123 altes Schiffswrack freigelegt wurde. Die Überreste der "De Hoop" liegen normalerweise deutlich unterhalb des Wasserspiegels. Das Holzboot sank 1895 nach einer Explosion. Laut Stadtarchiv kamen bei dem Unglück 16 Menschen ums Leben.
Was geschah vor 123 Jahren?
Wegen schlechter Wetterbedingungen im Winter mussten damals sieben mit Dynamit beladene Schiffe ihre Weiterfahrt unterbrechen. Man fürchtete, Eisschollen auf dem Rhein könnten die Schiffe beschädigen und den Sprengstoff entzünden. Beim Neubeladen der Schiffe im März explodierte Fracht auf der „De Elisabeth“. Die „De Hoop“ lag direkt daneben, brannte aus und sank.
Altes taucht wieder auf
Spaziergänger und Anwohner ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, ein Stück Geschichte zu inspizieren:
"Dieses Alte. Alleine, dass so Altes auf einmal wieder auftaucht und man das dann auf einmal sehen kann. Teile davon wenigstens. Man kann sich doch irgendwie vorstellen, wie groß das gewesen ist. Und deswegen sind wir hier", sagt Anwohnerin Frau van de Vleert.
"Es ist schon mal schön, so was zu sehen von früher. Ich finde so was interessant", meint Anwohner Michael Mohlenkamp.
Trockenheit beeinträchtigt Wirtschaft
Wegen der seit Wochen anhaltenden Trockenheit ist das Wasser im Rhein extrem niedrig - wie hier in Oberwesel. Was die Wracktouristen freut, bereitet der Wirtschaft eher Sorgen, denn die Schiffahrt musste eingeschränkt werden.