Taliban-Angriff auf Geheimdienst in Kabul

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Von Euronews
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Bewaffnete Taliban haben in der afghanischen Hauptstadt Kabul ein Ausbildungszentrum des Geheimdienstes angegriffen. Nur einen Tag zuvor hatte sich ein Selbstmordenattentäter in einem Ausbildungszentrum in die Luft gesprengt, es kamen hauptsächlich Kinder zwischen 16 und 18 Jahren ums Leben.

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Bewaffnete Taliban haben in der afghanischen Hauptstadt Kabul ein Ausbildungszentrum des Geheimdienstes angegriffen. Die Kämpfer haben sich in einem nahe gelegenen Gebäude verschanzt und beschießen das Gebäude des Geheimdienstes.

Großangriffe und Attentate auf Militärbasen, Kontrollposten und Ausbildungszentren

Nur einen Tag zuvor hatte sich ein Selbstmordenattentäter in einem Schiitenviertel in Westkabul in einem Ausbildungszentrum in die Luft gesprengt, es kamen hauptsächlich Kinder zwischen 16 und 18 Jahren ums Leb, verlässliche Opferzahlen liegen noch nicht vor, sie schwanken zwischen 34 und 65 getöteten.

Seit dem Waffenstillstand während des Ramadan im Juni bricht wieder eine Welle der Gewalt mit hunderten Toten über Afghanistan herein, mit einem Großangriff brachten sie die Stadt Ghazni kurzfristig unter ihre Kontrolle.

Treffen der Taliban mit US. Diplomaten im Juli

Ende Juli hatten sich Vertreter der Taliban und US Diplomaten in Katar zu direkten Gesprächen getroffen – unter Ausschluss afghanischer Offizieller, eine Bedingung der Taliban, die ihre Dialogbereitschaft betonten. Die jetzige Welle der Gewalt konterkariert ihre angeblichen Absichten, so Emily Winterbotham, RUSI Senior Research Fellow in London:

"Es zeigt sich deutlich, dass die Schritte der Taliban in Richtung eines Friedensprozesses beim Treffens zwischen den Taliban und den USA und Katar nur vorgetäuscht waren. Ganz offensichtlich sind die Taliban zur Zeit nicht bereit, ihre militärische Präsenz vor Ort aufzugeben.

Die afghanische Bevölkerung ist kriegsmüde; auch Mira Jan hat Opfer zu beklagen nach dem Angriff auf das Ausbildungszentrum vom Mittwoch. Er sagt:

"Wir wollen Frieden in unserem Land, dieses Blutvergießen kann so nicht weiter gehen. Wir fordern von der Regierung, den Krieg zu beenden und auf Frieden und Brüderlichkeit hinzuarbeiten. Wir haben genug geopfert, zu viele Mütter und Väter haben schon ihre Angehörigen verloren."

Die Taliban terrorisieren wieder ganze Städte und kontrollieren immer größere Gebiete des vom Terror gezeichneten Landes. 17 Jahre nach dem Ende ihrer Herrschaft sind die Taliban so stark wie nie zuvor.

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