Für genauere Wettervorhersagen: Satellit Aeolus ins All geschossen

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Von Leo Eder mit dpa
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Der Erdbeobachtungssatellit soll Wissenschaftlern mit innovativer Lasertechnik dabei helfen, genauere Windkarten zu erstellen.

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Er soll einen Durchbruch bei der Wettervorhersage bringen: Der Erdbeobachtungssatellit "Aeolus" ist in der Nacht zu Donnerstag vom ESA-Weltraumbahnhof in Französisch Guayana ins All gestartet und sendete kurze Zeit später bereits die ersten Daten.

Im ESA-Raumflugkontrollzentrum ESOC in Darmstadt freute man sich über die ersten Signale.

Mit innovativer Lasertechnik ausgestattet soll der nach dem griechischen Gott der Winde benannte Satellit das Bindeglied zu bisheriger Messtechnik sein und genaue globale Windkarten ermöglichen.

Es gibt zwar bereits Daten über Winde, allerdings ist das Netz der Messstellen an abgelegenen Regionen wie über den Ozeanen und Tropen sehr dünn. Auch Wetterballons sind nur bis zu einer bestimmten Höhe einsetzbar. Dadurch können Winde weltweit nur ungenau vorhergesagt werden.

Anne Grete Straume, ESA-Wissenschaftlerin bei der Aeolus-Mission, erklärt: "Keines dieser Systeme misst überall auf der Welt aus der Höhe vom Boden bis hoch zum Rand der Atmosphäre. Damit das Modell den Wind richtig berechnen kann, braucht es weitere Beobachtungen und da kommt der Aeolus-Satellit ins Spiel. Aeolus wird Winde von Wolken auf der ganzen Strecke bis 30km messen und damit eine Lücke im momentanen Beobachtungssystem der Erde für Wettervorhersagen schließen."

Der Satellit ist mit dem Messgerät "Aladin" bestückt, das einen starken Laser zur Erde sendet. Per ultravioletten Impulsen kann so ein Profil der Wolken und Winde erstellt werden.

Es handelt sich um einen völlig neuen Ansatz der Windmessung aus dem Weltall. Meteorologen werden damit in Echtzeit globale Informationen über Windgeschwindigkeiten erhalten.

Wissenschaftler versprechen sich davon, Wetterphänomene wie El Niño besser verstehen zu können.

Die Vorbereitung der Aeolus-Mission hat rund 15 Jahre gedauert. 300 Millionen Euro teuer sei der Satellit und "extrem fragil", die Technik hochkompliziert und sehr empfindlich, heißt es bei der ESA. Aeolus umkreist die Erde in nur 320 Kilometern Höhe. Auf diesem Level zwingen Luftwiderstand und Reibung die Sonde zu ständigen Korrekturen der Flugbahn. Voraussichtlich wird ihm nach vier Jahren der Treibstoff ausgehen - dann wird er nach vollbrachter Arbeit in der Erdatmosphäre verglühen.

Weitere Quellen • ESA

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