Wachsende Sorge vor Militär-Offensive in Provinz Idlib

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Von Euronews
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Moskau wirft der Zivilschutzorganisation Weißhelme vor, giftige Kampfstoffe an eine salafistische Rebellengruppe in Idlib geliefert zu haben.

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Russland wirft der Zivilschutzorganisation Weißhelme vor, giftige Kampfstoffe an eine Rebellengruppe geliefert zu haben, die in der syrischen Provinz Idlib operiert. Das russische Verteidigungsministerium begründete die Anschuldigung mit Erkenntnissen des "Russischen Zentrums für die Versöhnung oppositioneller Seiten in Syrien".

Das Versöhnungszentrum wiederum berichtete unter Berufung auf "unabhängige Quellen", zwei große Lkw-Ladungen giftiger Substanzen seien in der Provinz Idlib vom Dorf Afs in die Stadt Sarakib transportiert worden. Begleitet von acht Weißhelmen seien die "giftigen Chemikalien" in ein Waffenlager der Miliz Ahrar al-Sham gebracht worden.

Die Miliz habe die Substanzen anschließend im Süden Idlibs "getestet", und danach die syrische Regierung für den Einsatz der Giftstoffe gegen Zivilisten verantwortlich gemacht. Das Versöhnungszentrum forderte "die Anführer illegaler, bewaffneter Gruppen" auf "Feindseligkeiten einzustellen und sich in den von ihnen besetzten Gebieten in Richtung einer friedlichen Einigung zu bewegen".

Sorge bei Vereinten Nationen

Mitglieder des UN-Sicherheitsrates befürchten eine Offensive auf Idlib mit womöglich neuen Giftattacken. Die britische UN-Botschafterin Karen Pierce verwehrte sich gegen die russische Darstellung:  "Wir haben keine Informationen über Chlorin-Lieferungen. Deshalb, wenn das russische Ministerium diese hat, dann ist die wahrscheinlichste Erklärung dafür, dass es sich um einen präventiven Versuch handelt, einen bevorstehenden, schrecklichen Angriff vorzubereiten."

Der russische UN-Botschafter Vassily Nebenzia äußerte sich ebenfalls besorgt - über mögliche Inszenierungen von Giftgasangriffen: "Wir sind tief beunruhigt über die Warnungen unserer westlichen Partner an das syrische Regime vor einer möglichen Nutzung von - wie sie es nennen - Chemiewaffen. Wir betrachten dies als Einladung an die bewaffneten Rebellengruppen, weitere Giftangriffe zu inszenieren - wie bereits in Ost-Ghouta, Douma im April oder früher in Khan Shaykun - um diese dann als Vorwand für Militäroperationen gegen Syrien zu nutzen."

Die Region Idlib steht als eine der letzten in Syrien unter weitgehender Kontrolle von Aufständischen wie der von Mohamed al-Jolani geführten Miliz Tahrir al-Sham.

Die syrische Armee hatte nach der Eroberung der meisten Rebellengebiete im Süden Syriens mit Angriffen auf Idlib begonnen, wo auch türkische Truzppen stationiert sind. Deutschland, die USA und die Türkei zeigten sich besorgt über die Entwicklung in Syrien.

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