Messerattacke auf Brasiliens Präsidentschaftskandidaten

Messerattacke auf Brasiliens Präsidentschaftskandidaten
Von Andrea Büring mit dpa, reuters, ap
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Die Ärzte geben Entwarnung: Bolsonaro befindet sich auf dem Weg der Besserung.

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Eine Messerattacke überschattet den brasilianischen Präsidentschaftswahlkampf. Der aussichtsreichste Kandidat, der rechtsextreme Politiker Jair Bolsonaro, ist schwer verletzt worden.

Beim Bad in der Menge wurde er von Mann angegriffen und mit schweren Verletzungen im Unterleib ins Krankenhaus eingeliefert.

Seinen Ärzten zufolge verlief die Operation erfolgreich. Bolsonaro befinde sich auf dem Weg der Besserung.

Als Motiv vermutet die frühere Präsidentin Dilma Rousseff die rassistischen und schwulenfeindlichen Positionen des Kandidaten. Wer Hassparolen verbreite, müsse mit diesen Reaktionen rechnen. Als Präsidentschaftskandidat dürfe man nicht sagen, man werde jemanden töten.

Expräsident Luiz Inácio Lula da Silva verurteilte die Messerattacke scharf: Der Schuldige müsse zur Verantwortung gezogen werden. In einer Demokratie dürfe man eine solche Tat nicht dulden:

Wer ist Bolsonaro?

Bolsonaro gilt als "brasilianischer Trump", der sich im politisch gespaltenen Brasilien geschickt positioniert hat. Die sozialistische Arbeiterpartei steckt tief in der Krise; sollte der verurteilte Expräsident Lula mit seinem Vorstoß scheitern, doch bei der Wahl anzutreten, werden Bolsonaro die besten Chancen ausgerechnet.

Führende Politiker müssen sich derzeit in Korruptionsprozessen verantworten.

Bolsonaros Anhänger erhoffen sich von ihm ein entschiedenes Vorgehen gegen die hohe Kriminalität. Der Abtreibungsgegner hat große Unterstützung unter evangelikalen Christen.

Bolsonaro war in den 1980er Jahren Fallschirmjäger in der brasilianischen Armee und ist heute Reservist. Er ist Verherrlicher der Militärdiktatur und tritt im Wahlkampf für lockerere Waffengesetze ein.

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