Chef der Bank von England warnt vor hartem Brexit

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Von Thomas Samboll
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Die Entwicklungen beim Brexit haben entscheidende Bedeutung für die Wirtschaftsprognosen in Großbritannien - so sieht es jedenfalls der Chef der Bank von England. Die Auswirkungen eines Brexits ohne Abkommen könnten demnach genauso katastrophal werden wie die Finanzkrise vor 10 Jahren

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Die Entwicklungen beim Brexit haben entscheidende Bedeutung für die Wirtschaftsprognosen in Großbritannien - so sieht es jedenfalls der Chef der Bank von England.

Mark Carney warnte die Regierung davor, dass die Auswirkungen eines Brexits ohne Abkommen genauso katastrophal werden könnten wie die Finanzkrise vor 10 Jahren.

Der Notenbankchef äußerte sich insgesamt aber nicht allzu pessimistisch:

"Wir sind auf Alles vorbereitet, egal, welchen Weg unsere Wirtschaft nehmen wird. Das schließt auch mögliche Auswirkungen des Brexits mit ein. Wir haben unseren Stress-Test dafür genutzt, um sicherzustellen, das die größte Bank des Landes den Erfordernissen des Staatshaushalts und der Wirtschaft gerecht werden kann, und das auch bei einem ungeregelten Brexit, so unwahrscheinlich der auch sein mag."

In dem Stresstest ging es z.B. auch um steigende Arbeitslosigkeit und fallende Immobilienpreise. Das Resultat war, dass alle Banken im Vereinigten Königreich diesen Herausforderungen gewachsen wären.

Zu den Rahmenbedingungen gehörten z.B. die Simulation einer weltweiten Rezession und der Wertverlust von britischen Immoblien in Höhe von 33 Prozent. Und das Finanzsystem bestand den Test. Demnach wären auch die möglicherweise stürmischen Zeiten nach einem ungeregelten Brexit kein Problem.

Mark Carney hatte seine Warnungen auch schon vor dem Brexit-Referendum und unmittelbar danach geäußert. Damals senkte die Bank von England ihre vierteljährlichen Wachstumsprognosen so stark wie noch nie, von 2,3 Prozent auf 0,8 Prozent.

Tatsächlich wuchs die britische Wirtschaft 2017 kräftig um 1,7 Prozent. Carney räumte damals ein, zu pessimistisch gewesen zu sein. Aber:

"Unser Job ist es nicht, das Beste zu hoffen, sondern auf das Schlimmste vorbereitet zu sein."

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