Auf Gratwanderung: Moon trifft Kim in Pjöngjang

Auf Gratwanderung: Moon trifft Kim in Pjöngjang
Von Jule Scharr mit dpa
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Südkoreas Präsident hofft, Kim Jong Un auf konkrete Abrüstungsschritte festnageln zu können.

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Südkoreas Präsident Moon Jae-in ist zu Gesprächen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nach Pjöngjang gereist. Die Erwartungen an den Gipfel sind groß – die Begrüßung viel zumindest schon mal sehr herzlich aus.

Immer noch kein Fahrplan für atomare Abrüstung

Kim und seine Ehefrau empfingen das südkoreanische Präsidentenpaar persönlich am Flughafen, Tausenden Nordkoreaner jubelten ihnen zu.

Im Mittelpunkt des dreitägigen Treffens steht der Abbau des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms. Moon will Kim zu konkreten Abrüstungsschritten bewegen – eine Gratwanderung.

"Ich bin bereit, offen mit Kim Jong Un zu sprechen, um ein Gleichgewicht zwischen den Forderungen der USA nach Denuklearisierung und der Forderung Nordkoreas zu finden. Nämlich dass Washington seinen feindseligen Kurs aufgibt und Maßnahmen ergreift, um die Sicherheit der Nordkoreaner zu gewährleisten", sagte Südkoreas Präsident im Vorfeld der Verhandlungen.

Moon als Vermittler zwischen Trump und Kim

Kim Jong Un hatte im Juni bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump seine Bereitschaft zur Abrüstung zugesagt. Doch es häufen sich die Zweifel an seiner Ernsthaftigkeit: Laut UN gibt es Anzeichen, dass Nordkorea sein Atom- und Raketenprogramm weiter vorantreibt. Südkoreas Präsident will nun herausfinden, ob das wahr ist. Er wird von Trump und Kim als Vermittler im Atomstreit betrachtet.

Jenseits der Nuklearfragen wollen Moon und Kim in Pjöngjang ihren Entspannungskurs vorantreiben. So wird etwa mit einer Vereinbarung zur Truppenreduktion entlang der innerkoreanischen Grenze gerechnet. Es ist bereits die dritte Begegnung Moons und Kims in diesem Jahr – allerdings die erste Reise eines südkoreanischen Staatschefs nach Pjöngjang seit elf Jahren.

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