Idlib: Nicht mehr als eine Atempause?

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Von Jule Scharr mit dpa, reuters
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Seit Wochen leben die Menschen in Idlib in der Angst einer beginnenden Großoffensive, nun scheint sie abgewendet. Doch viele glauben nicht daran.

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Angespannte Ruhe in den Straßen Idlibs. Die Gefühle der Menschen schwanken zwischen Hoffnung und Angst. Seit Wochen fürchten sie jeden Tag den Beginn einer Großoffensive von Baschar al-Assads Regierungstruppen und Verbündeten, nun scheint sie abgewendet.

"Wir trauen dem Ganzen nicht"

Die Türkei und Russland haben sich auf die Einrichtung einer kampffreien Zone um die letzte syrische Rebellenbastion geeinigt – in der auch drei Millionen Zivilisten leben. "Wir haben das Russland-Türkei-Treffen in Sotschi verfolgt und hoffen, dass Russland seine Versprechen einlöst und uns hier im Idlib nicht mehr bombardiert", sagt Abu Abd, der als Schneider in Idlib arbeitet. 

Nicht mehr als eine Atempause, fürchtet Rami Haskoul, der aus Aleppo nach Idlib geflüchtet ist: “Dieses Treffen diente nur als ein Beruhigungsmittel für die Menschen hier. Wir trauen dem Ganzen nicht.“ Zu oft hätten die Russen in der Vergangenheit versprochen, den Menschen in Syrien helfen zu wollen – um sie kurz darauf wieder anzugreifen.

UNO: "Der Teufel steckt im Detail"

15 Kilometer breit soll die Pufferzone sein, Rebellen und Regierungstruppen trennen. Bewaffnete Kämpfer müssen ihre Waffen abgeben oder die Zone verlassen. Bis 15. Oktober soll sie eingerichtet sein.

Die Vereinten Nationen begrüßten den Plan – unter Vorbehalt. Es gebe zu viele ungeklärte Fragen, der Teufel stecke im Detail. Und sollte der Sturm trotz allem beginnen, drohe die größte Katastrophe des 21. Jahrhunderts.

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