In Stockholm hat der Prozess gegen den Franzosen Jean-Claude Arnault begonnen. Dem Kulturschaffenden mit guten Verbindungen zur Schwedischen Akademie wird vorgeworfen, eine Frau im Jahr 2011 zwei Mal vergewaltigt zu haben.
In Stockholm hat der Prozess gegen den Franzosen Jean-Claude Arnault begonnen. Dem Kulturschaffenden mit guten Verbindungen zur Schwedischen Akademie wird vorgeworfen, eine Frau im Jahr 2011 zwei Mal vergewaltigt zu haben. Das Bekanntwerden der Vorwürfe hatte für Streit in der Akadamie gesorgt, die den Literaturnobelpreis vergibt. Arnault selbst äußerte sich zu Prozessbeginn nicht. Sein Anwalt sagte, sein Mandant bestreite die Anschuldigungen. Die Verhandlung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Im Zuge der #Metoo-Bewegung hatten im November 2017 insgesamt 18 Frauen Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe gegen Arnault erhoben. Die Staatsanwaltschaft stellte die Untersuchungen zu einem Teil der Anschuldigungen wegen Mangels an Beweisen oder Verjährung der Fristen fallen.
Im Laufe des Skandals traten sechs von 18 Mitgliedern der Akademie zurück oder entschlossen sich dazu, ihre Posten ruhen zu lassen, darunter auch die damalige Vorsitzende Sara Danius und Arnaults Frau Katarina Frostenson. Auch die Vergabe des Literaturnobelpreises für 2018 wurde ausgesetzt. Zudem war bekannt geworden, dass ein von Arnault geführtes Kulturinstitut jahrelang mit Geldern der Akademie gefördert worden war.