Judo-Weltmeisterschaften: Japanisches Geschwisterpaar schreibt Geschichte

Abe Uta gegen Ai Shishime
Abe Uta gegen Ai Shishime Copyright Mayorova Marina
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Von Leo Eder
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An Tag 2 des Wettbewerbs in Aserbaidschan standen Abe Uta und Abe Hifumi im Rampenlicht: Als Bruder und Schwester holten sie beide einen Weltmeistertitel.

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Am zweiten Tag der World Judo Meisterschaften machte vor allem ein Geschwisterpaar von sich reden: Abe Uta und ihr älterer Bruder Abe Hifumi, amtierender Weltmeister in der Klasse bis 66kg.

Die beiden Japaner wollten Judo-Geschichte schreiben - als erstes Bruder-Schwester-Duo, das zwei Weltmeistertitel am selben Tag gewinnt.

Aserbaidschans Präsident Ilham Aliyev begrüßte Judo-Fans aus der ganzen Welt zur Eröffnungszeremonie, bei der Musik, schillernde Lichtinstallationen und unvergessliche Auftritte dargeboten wurden.

Die einprägsamste Vorstellung von allen aber lieferten die beiden Superstars des Welt-Judos.

Erster Weltmeistertitel für Abe Uta

Mit spektakulärem Judo kämpfte sich Abe Uta ins Halbfinale gegen die französische Meisterin Amandine Buchard.

Beharrlichkeit und Gerissenheit sicherten den Armhebel der Japanerin und brachten ihr einen eindeutigen Sieg ein.

Im Finale wartete ihre Teamkollegin Ai Shishime auf sie. Abe überlistete die amtierende Weltmeisterin mit Stil: Uchi-mata, Ippon, Perfektion - und auf halbem Wege Geschichte zu schreiben.

Zum ersten Mal der Weltmeistertitel - und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht der letzte.

Die Goldmedaille überreichte ihr der Präsident der Internationalen Judo-Föderation, Marius Vizer.

Abe Hifumi verteidigt Titel

Danach gehörte die Bühne dem großen Bruder Abe Hifumi, der das historische Abe-Doppel besiegeln sollte.

Wie erwartet gab er alles, auf einen fabelhaften O-uchi-gari folgte sein Markenzeichen-Seoi-nage.

Danach zeigte der Japaner eine weitere sensationelle Vorstellung gegen Georgii Zantaraia aus der Ukraine. Zwei Waza-aris später stand er im Finale.

Dort begegnete er Yerlan Serikzhanov . Aber der Kasache war keine Hürde für den Titelverteidiger. Ein Ko-soto-Angriff wurde perfekt mit einem Uchi-mata pariert.

Damit wurde Geschichte geschrieben: Zum ersten Mal haben Bruder und Schwester Weltmeisterschaftsgold am selben Tag gewonnen.

Der aserbaidschanische Jugend- und Sportminister Azad Rahimov ehrte den nun zweifachen Weltmeister mit der Medaille.

Am Ende eines erfolgreichen Tages meint Abe Uta: "Das war eins meiner Ziele, unserer Ziele. Den Wettbewerb zusammen zu gewinnen. Das erreichen zu können, ist schon eine ziemliche Ehre für mich."

Auch ihr Bruder Hifumi ist stolz auf ihre gemeinsame Leistung: "Zuerst war eins meiner Ziele, den zweiten Titel zu holen. Aber noch wichtiger war mir, das hier mit meiner Schwester zu gewinnen. Ich bin sehr stolz auf meine Schwester und obwohl sie meine Schwester ist, habe ich großen Respekt vor ihr als Judoka."

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