Klimawandel fördert Migration

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Von Euronews
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Viele Flüchtlinge verlassen ihre Länder aus wirtschaftlicher Not. Ihre wirtschaftlichen Probleme sind aber nicht allein hausgemacht, der Klimawandel spielt eine immer größere Rolle - und wird Europa vor große Herausforderungen stellen.

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Es ist eine Binsenweisheit, dass viele Flüchtlinge ihre Länder aus wirtschaftlicher Not verlassen, sie fliehen vor Hunger und fehlender Perspektive. Ihre wirtschaftlichen Probleme sind aber nicht allein hausgemacht, der Klimawandel spielt eine immer größere Rolle. Im Interview mit euronews: Francois Gemenne, Experte für Migrationsdynamik.

François Gemenne:

Wenn wir annehmen, das etwa der Hälfte der afrikanischen Bevölkerung südlich der Sahara von einer Landwirtschaft leben, die gerade den Eigenbedarf deckt, dann heißt das, viele sogenannte Wirtschaftsmigranten, die heute in Europa ankommen sind auch Umweltmigranten. Wir müssen verstehen, dass der Klimawandel eine Umverteilung der Weltbevölkerung bewirken wird, und wir müssen uns darauf vorbereiten.

Die Perspektive Europas scheint vor diesem Ausblick rückwärtsgewandt: Mauern bauen statt Strategien zu entwickeln, wie mit den Völkerwanderungen umzugehen sein wird.

François Gemenne

Wir müssen Migrationsprogramme mit sicheren und legalen Wegen für diejenigen schaffen, die nach Europa kommen wollen. Und da sind genug, die nach Europa wollen. Wir sehen dies als Krise, weil wir die Grenzen dicht gemacht haben und die Migranten deshalb auf Schmuggler und Menschenhändler angewiesen sind, die sie einschiffen. Und es liegt im Interesse einiger Regierungen, daraus eine politische Krise zu machen, weil sie fèr sich Vorteile aus dieser Krise zu ziehen.

Die sogenannte Flüchtlingskrise ist trotz momentan abnehmender Zahlen also nicht vorbei, denn Globalisierung und Klimawandel wirken vor allem dort verheerend, wo schon heute Elend und Armut herrschen.

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