Die US-Strafzölle traten um Mitternacht amerikanischer Zeit in Kraft. Die Reaktion aus Peking ließ nicht lange auf sich warten. Experten warnen, am Ende des Handelsstreits könnte es nur Verlierer geben.
Im Handelskrieg zwischen den USA und China haben sich auf beiden Seiten die Fronten weiter verhärtet. Washington belegte an diesem Montag die Hälfte aller Wareneinfuhren aus China mit Extrazöllen. Im Gegenzug weitete Peking die zusätzlichen Abgaben auf den Großteil der US-Importe aus und legte die Handelsgespräche mit den USA auf Eis. Die schärferen US-Zollregeln, die auch national umstritten sind, traten um Mitternacht amerikanischer Zeit in Kraft.
John Tamny, Wirtschaftsredakteur beim "Forbes"-Magazin, erklärte: "Ich denke, in den USA herrscht die Meinung, dass die Erhebung von Stafzöllen auf chinesische Waren schädlich für die USA ist. Die einzige geschlossene Wirtschaft ist die Weltwirtschaft. Wenn die chinesische Wirtschaft schwächelt, tut dies definitionsgemäß auch die US-Wirtschaft. Vergessen wir nicht Apple, unser wertvollstes Unternehmnen in den USA, das ein Viertel seiner Einnahmen durch Verkäufe in China erwirtschaftet. Der zweitstärkste Markt von McDonald`s ist China. Starbucks will seine 34 Fillialen in China auf 7.000 ausweiten. Ein Handelskrieg gegen China wäre ein Krieg, den die USA nicht gewonnen können."
Die US-Zölle auf chinesische Waren betragen zunächst 10 Prozent, ab dem kommenden Jahr sollen es 25 Prozent sein. Die neuen von China erhobenen Sonderzölle liegen zwischen fünf und zehn Prozent. US-Präsident Donald Trump hat bereits gedroht, er werde für den Fall chinesischer Vergeltung die "dritte Phase" einleiten und weitere Sonderabgaben erheben lassen.