Brinkhaus-Wahl zeigt: Rückhalt für Merkel schwindet

Angela Merkel bei einer Rede; im Hintergrund das Wort "Mitte"
Angela Merkel bei einer Rede; im Hintergrund das Wort "Mitte" Copyright REUTERS/Hannibal Hanschke
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Von Leo Eder mit dpa
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Ralph Brinkhaus hat den Merkel-Vertrauten Kauder als Unionsfraktionschef abgelöst. Die Opposition sieht bereits ein Ende der Merkel-Ära nahen, Rufe nach der Vertrauensfrage werden laut.

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Es ist ein Ergebnis, das für viele überraschend kam:

Ralph Brinkhaus ist der neue Unionsfraktionschef und löst damit den Merkel-Vertrauten Volker Kauder ab.

Der stand 13 Jahre lang an der Spitze der Fraktion; für ihn hatte die deutsche Bundeskanzlerin im Vorfeld geworben. Dann machte jedoch der bisherige Fraktionsvize Brinkhaus das Rennen, mit 125 zu 112 Stimmen.

Die Abwahl Kauders ist eine Niederlage für Angela Merkel (CDU) und zeigt, dass ihr Rückhalt in der Fraktion schwindet.

"Das ist eine Stunde der Demokratie. In der gibt es auch Niederlagen. Und da gibt es auch nichts zu beschönigen. Aber trotzdem möchte ich, dass die CDU/CSU-Bundestagsfraktion erfolgreich weiterarbeitet und deshalb werde ich Ralph Brinkhaus wo immer ich das kann, auch unterstützen", blickt die Kanzlerin in die Zukunft.

Deutliche Worte kamen aus der Opposition: FDP-Chef Christian Lindner rief Merkel dazu auf, die Vertrauensfrage zu stellen. Die AfD erwartet ein baldiges Ende der Ära Merkel.

Wahlsieger Brinkhaus erklärte derweil, er freue sich auf eine enge vertrauensvolle Kooperation mit Merkel. Die Fraktion stehe fest hinter der Kanzlerin:
"Ich freue mich riesig über das Wahlergebnis. Ich denke, jetzt geht's darum, ganz schnell wieder an die Arbeit zu kommen. Wir haben anspruchsvolle Projekte vor uns und insofern ist es auch gut und richtig, dass wir jetzt gleich unsere Fraktionsführung weiter durchwählen. Dann sind wir morgen auch wieder dabei, das zu tun, was die Menschen von uns erwarten, nämlich an der Sache zu arbeiten."

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