Französischer Ex-Premier Valls will Barcelonas Bürgermeister werden

Französischer Ex-Premier Valls will Barcelonas Bürgermeister werden
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Er ist halber Schweizer, geboren in Spanien, war Premierminister Frankreichs – und kandidiert nun für das Bürgermeisteramt von Barcelona: Manuel Valls.

WERBUNG

Barcelona, Hauptstadt der nach Unabhängigkeit strebenden spanischen Region Katalonien, wird im Mai einen neuen Bürgermeister wählen. Überraschungskandidat ist Manuel Valls, der ehemalige französische Premierminister. Er will als Unabhängiger antreten - und positionierte sich gleich offen für den Verbleib in Spanien - auf katalanisch:

"Der Separatismus versucht, Barcelona als Hauptstadt einer imaginären katalanischen Republik darzustellen. Das ist nicht Barcelona, daran hat es hat kein Interesse. Denn das steht im Widerspruch zum globalen Barcelona, das Weltoffen ist."

Geboren in Barcelona, spricht er Spanisch und Katalan. Die spanische Staatsbürgerschaft verlor er, er als er 2o jährig die französische annahm. Als Sozialist brachte er es zum Premierminister unter François Hollande.

Carles Puigdemont, der ehemalige katalanische Regional-Präsident und seit einem für illegal erklärten Unabhängigkeitsreferendum im Exil, kritisierte Valls Kandidatur.

"Um zu wissen, wer Manuel Valls ist, was er einer Stadt bieten kann, die er nicht kennt, da muss man nur seine französischen Landsleute fragen."

Valls Kandidtur löst bei den Einwohnern Barcelonas gemischte Gefühle aus - über alle Lagergrenzen zwischen Separatisten und Pro-Spaniern hinweg.

Ramon sagt: "Ich halte es nicht für richtig, dass ein Mann, der die Französische Republik vertreten hat, hierher kommt. Ich halte das für einen Fehler seinerseits.

Fernando meint: "Er könnte eine andere Vision einbringen, das fehlt im Moment in Spanien wirklich, in Madrid in der Zentralregierung aber auch hier in Katalonien. Was hier fehlt, ist frischer Wind."

Meinungsumfragen räumen ihm 15 Prozent der Stimmen ein. Die zentrumsliberalen Ciudadanos haben dem impulsiven Franzosen, der am rechten Rand der französischen Sozialisten gegen Salafisten und Migranten politisierte, bereits den Teppich ausgerollt.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

1 Jahr nach Referendum: Polizeigewalt war "Angriff auf ganzes Volk"

Gelb gegen rot-gelb: Kampf der Schleifen in Katalonien

315.000 Menschen fordern Freiheit für Separatisten