Photokina 2018: Das Smartphone als Köder

Photokina 2018: Das Smartphone als Köder
Von Anja Bencze mit dpa
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Photokina 2018: Branche im Umbruch

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Fotos werden heute mit dem Handy geschossen. Wozu braucht man da noch einen Fotoapparat? Eine Antwort auf die Frage sucht die diesjährige Photokina in Köln mit einem neuen verjüngten Konzept. 

Angesichts sinkender Absatzzahlen soll die sogenannte "Generation Instagram" neugierig gemacht werden. Auf der Messe sind deshalb erstmals auch Smartphone-Hersteller dabei. Deren Kameras werden immer besser, etwa das neue p20 Pro von Huawei. Drei Leica-Objektive ermöglichen eine besonders hohe Foto- und Videoqualität.

Und somit - so das Kalkül der Branche - wird das Smartphone quasi zur Einstiegsdroge in die Welt der professionellen Fotografie.

Daszu Olaf Kreuter von OLYMPUS: "Wir glauben, dass es ein Trend ist, sich mit dem Thema Fotografie immer stärker auseinanderzusetzen und dass viele Leute schnell merken werden, dass Smartphones an ihre Grenzen stoßen, dass man in vielen Situationen besser damit fährt, wenn man eine richtige Kamera hat."

KI sorgt für den letzten Schliff

Hierbei sind spiegellose Systemkameras im Fokus. Damit werden nicht nur Fotos erstellt - längst ist auch das Video in der Szene angekommen. Der Markt dafür ist groß: Pro Minute werden 400 Stunden Videomaterial allein auf Youtube hochgeladen.

Viele Anbieter werben zudem mit den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) für Berufs- und Hobbyfotografen. 

Den letzten Schliff verleihen Bildbearbeitungsprogramme, sagt der Profifotograf, Pavel Kaplun. "Wir können die Kontraste verstärken, wir können die Farben verstärken, wir können die Fotos einfach appetitlicher machen. Wenn wir zum Beispiel eine Torte fotografieren und wenn wir sie nicht bearbeiten postproduktionstechnisch, dann schmeckt sie nicht. Also man kann schon einiges erreichen mit wenigen Klicks in Photoshop oder in Lightroom."

Eine Branche im Umbruch

Die Photokina wird von sechs auf vier Tage verkürzt und statt alle zwei Jahre nun jährlich ausgerichtet. Die Umorientierung der Fachmesse ist auch eine Reaktion auf den Umbruch im Fotomarkt, die Branche wird fast nur noch als "Imaging-Mark" bezeichnet. Die Absätze für Digitalkameras werden laut Photo-Industrieverband (PIV) in Deutschland auch 2018 weiter schrumpfen: Voraussichtlich werden 2,35 Millionen Kameras verkauft - ein Rückgang um 12 Prozent im Vergleich zu 2017. 

Wertmäßig sei mit einem Absinken um 9 Prozent auf 970 Millionen Euro zu rechnen, also erstmals unter die Eine-Milliarde-Euro-Marke.

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