Mehr als 3 Millionen Bürger sollen unter anderem die dreiköpfige Staatsspitze bestimmen.
In Bosnien-Herzegowina, einem Land mit einem äußerst komplizierten Regierungssystem finden an diesem Sonntag Parlaments- und Präsidentenwahlen statt.
Rund 3,4 Millionen Wähler bestimmen die künftige Zusammensetzung der dreiköpfigen Staatsspitze, des Bundesparlaments und der Parlamente der zwei weitgehend selbstständigen Landesteile.
Daneben werden noch die Präsidenten der zwei Landeshälften und die Spitzen zahlreicher nachgeordneter staatlicher Gremien gewählt.
Zu den Schlüsselfiguren zählt der bosnische Serbenführer Milorad Dodik, der regelmäßig mit separatistischen Forderungen provoziert und nun den serbischen Sitz im Staatspräsidium anstrebt.
Um die Stimmen der bosnisch-kroatischen Bevölkerung und seine Wiederwahl kämpft der Kroate Dragan Covic. Er will er die Schaffung einer eigenständigen kroatisch geführten Region. Bei den Bosniaken zeichnet sich ein Sieg des konservativen Kandidaten Sefik Dzaferovic ab.
Die Lage in Bosnien-Herzegowina ist durch den jahrzehntelangen Dauerstreit seiner drei Völker blockiert. Ein politischer Wandel ist auch nach diesen Wahlen kaum zu erwarten. Beobachter rechnen mit langen und schwierigen Regierungsverhandlungen.