Die Woche vor der Stichwahl um das Präsidentenamt in Brasilien ist geprägt von Beleidigungen und Diffamierungen gegen die Kandidaten im Internet.
**In Brasilien ist die Stimmung vor den Präsidentschaftswahlen am Sonntag aufgeheizt, die Bevölkerung polarisiert. **
Falschnachrichten polarisieren weiter
Es kursiert eine Vielzahl von Videos und Fotos im Internet - mit Falschinformationen, die Kandidaten anderer Parteien diffamieren oder beleidigen. In Windeseile werden sie dort verbreitet. Die oberste Wahlkommission hat mehrere soziale Netzwerke angewiesen, die gefälschten Nachrichten aus ihren Portalen zu entfernen und um Informationen zu deren Urhebern gebeten.
"Diese Fakenews, die Fehlinformationen zielen darauf ab, die Glaubwürdigkeit des Wahlvorgangs zu untergraben. Für mich ist das nicht tolerierbar", so Rosa Weber, Präsidentin der Wahlkommission.
Fakenews dominieren den Wahlkampf - und das Internet
Moisés Pozzi ist für Euronews vor Ort, er kommentiert: "Etwas zu bekämpfen, von dem man nicht genau weiß, wie, ist derzeit das größte Problem der brasilianischen Wahlkommission. Ihr sind die Hände gebunden, denn der Feind kommt aus den eigenen Reihen, dem Internet. Diese Falschnachrichten bestimmen die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen."
Bolsonaro in Umfragen vorn
Am Sonntag treten der Ex-Militär Jair Bolsonaro von der rechten Sozial-Liberale Partei (PSL)) und Fernando Haddad von der linken Arbeiterpartei (PT) in einer Stichwahl gegeneinander an. Letzten Umfragen zufolge lag der rechtspopulistische Bolsonaro vorn, Haddad konnte aber einige Prozentpunkte aufholen.