Niger: Hexenkessel für Migranten

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Von Valérie GauriatSabine Sans
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Das westafrikanische Land ist das wichtigste Transitland für Migranten.

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Niger ist eines der wichtigsten afrikanischen Transitländer für Migranten, die nach Europa wollen. Konvois nach Libyen passieren den Kontrollpunkt der Stadt Agadez. Die Menschen sind bereit für die gefährliche Reise durch die Wüste, die die beiden Länder trennt. Unter ihnen Migranten, die zurückkehren aus Libyen, auch dort vor der Gewalt flohen.

"Es ist unbeschreiblich, was uns passierte. Es war so schlimm, man kann nicht alles erzählen", meint ein Flüchtling aus Burkina Faso.

Auf Druck der EU verabschiedete Niger vor zwei Jahren ein Gesetz gegen Menschenhandel und illegale Migration. Dadurch ging der Flüchtlingsstrom zurück.

In der Folge brach die lokale Wirtschaft ein. Europäische Fonds, die eine Alternative zum Schleppergeschäft bieten sollen, zeigen wenig Wirkung.

Mangels Alternativen blieb diesem Schlepper keine andere Wahl, als weiter dieses gefährliche Geschäft zu betreiben: "Überall gibt es bewaffnete Menschen, Banden. Wir müssen Umwege machen, um ihnen zu entgehen. Wir wissen, dass das gefährlich ist. Aber für uns ist das Gefährlichste, dass wir unsere Familie nicht ernähren können!"

Euronews-Reporterin Valérie Gauriat: "Jetzt fahren wir in eines der sogenannten Gettos außerhalb von Agadez. Dort verstecken sich die Menschen, die über Libyen nach Europa wollen, bis Schlepper sie abholen."

Diese jungen Männer sind entschlossen, die gefährliche Reise Richtung Europa anzutreten. Solange sich die Situation in ihrem Land nicht ändert, kann sie nichts aufhalten:

"Es gibt Tausende von jungen Menschen in Afrika, die auf dem Sprung sind. Weil es nichts gibt. Es gibt nichts, was sie in ihren Ländern halten könnte. Sie sind jederzeit bereit, ihr Leben zu riskieren", sagt Drogba Sumaru von der Elfenbeinküste.

Der Druck auf die Region Agadez steigt: Tausende Flüchtlinge sind dort gestrandet, warten darauf, in ihr Herkunftsland zurückkehren zu können, oder auf legalem Weg nach Europa zu kommen.

"Wir können wirklich nicht nach Hause zurück, wir suchen einen Ort, an dem wir sicher sind und ein besseres Leben führen können", meint Ibrahim Abdulaye aus dem Sudan.

Mehr zu diesem Thema erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe unseres Programms Insiders, diese Woche auf euronews.

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