Wer ist Werdar Yüksel, (SPD) der Landtagsabgeordnete mit kurdischen Wurzeln, der einem AfD-Politiker das Leben gerettet hat?
Serdar Yüksel (45) ist einer dieser Helden des Alltags, deren Geschichte man nicht so schnell vergisst. Der SPD-Abgeordnete im Landtag von NRW in Düsseldorf hat einem AfD-Mitarbeiter das Leben gerettet. Im Interview sagt der Intensivpfleger mit kurdischen Wurzeln dazu: "Ich habe nur meine Pflicht getan."
Es sei mitten in einer Sitzung des Gesundheitsausschusses gewesen, als der wissenschaftliche Mitarbeiter der AfD-Fraktion plötzlich aufgestanden und nach wenigen Schritten zusammengebrochen sei, berichtet Serdar Yüksel. "Ich habe gesehen, dass er überhaupt nicht ansprechbar war, keine Atmung, keinen Puls hatte". Er habe dann erst alle rausgeschickt und sofort mit einer Herz-Druck-Massage angefangen. Yüksel hat jahrelang als Pfleger auf der Intensivstation in einem Bochumer Krankenhaus gearbeitet; er sagt auch, dass es in solchen Situationen wichtig ist, dass jemand das Kommando übernimmt.
Die FDP-Abgeordnete Susanne Schneider - die ausgebildete Krankenschwester ist - übernahm nach Yüksel Aufforderung die Mund-zu-Nase-Beatmung. Als nach zehn bis zwölf Minuten der Notarzt eingetroffen sei, sei der Patient schon wieder ansprechbar gewesen.
Im Interview mit der FAZ fordert Yüksel alle dazu auf, ihren Erste-Hilfe-Kurs aufzufrischen.
Serdar Yüksel hat 2010 und 2012 bei den Landtagswahlen in NRW das Direktmandat im Wahlkreis Bochum III - Herne II gewonnen. Schon bevor er Lebensretter wurde, wollte der Mann, der als Junge zunächst auf die Hauptschule geschickt wurde, die Welt verbessern. Serdar Yüksel sagt von sich auf der Internetseite des Landtags: "Warum ich letztendlich angefangen habe, mich parteipolitisch zu engagieren? Weil ich über die Geschehnisse nicht immer nur lesen wollte oder darüber diskutieren, sondern das Leben in Deutschland mitgestalten und die Situation vieler Menschen aktiv zum Positiven verbessern möchte."
Jetzt ist Serdar Yüksel der Held vieler Artikel. Und es gibt zahlreiche Kommentare auf Twitter.
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