79 Schüler in Kamerun entführt

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Von Euronews mit dpa
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Bewaffnete Separatisten haben eine Schule im Nordwesten Kameruns überfallen und insgesamt über 80 Menschen entführt, die meisten von ihnen Sxhüler im Alter zwischen elf und siebzehn Jahren.

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Bewaffnete Separatisten haben im Nordwesten Kameruns eine englischsprachige Schule überfallen und mindestens 82 Menschen entführt. Bei den Gekidnappten handelt es sich nach Angaben der Regionalregierung um mindestens 79 Schüler und drei Angestellte.

Medien berichteten, die Täter hätten bislang kein Lösegeld verlangt, forderten aber die Schließung der Schule in der Stadt Bamenda.

Maureen Njie von der zuständigen Schulbehörde: "Alles war voller Glassplitter. Sie stürmten in die Schlafsäle, als die Schüler gerade ihre Sachen zusammenpackten. Im Schlafsaal für die Jungen wurden zwei Türen eingeschlagen."

Die meisten Opfer sind nach Behördenangaben zwischen elf und siebzehn Jahre alt. Laut Medienberichten entspricht die Entführung der Strategie der Separatisten, Chaos im englischsprachigen Landesteil Kameruns zu verursachen. In Kamerun sind Englisch und Französisch Amtssprachen und es gibt zwei Rechtssysteme.

Die englischsprachige Minderheit wirft der Regierung vor, die englische Sprache und Kultur weiter zu untergraben.

Der Gouverneur der Nordwest-Provinz, Deben Tchoffo, erhob schwere Vorwürfe gegen die Separatisten: "Sie vergewaltigen, töten, plündern und entführen. Dafür wird es eine starke und deutliche Antwort der Verantwortlichen geben, die an der Macht sind. Das betrifft nicht nur die Stadt Bamenda, sondern auch andere Regionen."

Der seit 36 Jahren amtierende Staatschef Paul Biya hatte vor zwei Wochen wie erwartet die Präsidentenwahl in Kamerun gewonnen. Am Rande der Abstimmung kam es zu schweren Unruhen im englischsprachigen Nordwesten. Mehrere Menschejn wurden getötet. Die Opposition wollte wegen der Unruhen die Wahl für ungültig erklären lassen, das Verfassungsgericht lehnte dies aber ab.

Die aktuelle Massenentführung erinnert an die Verschleppung von über 200 Schülerinnen im Nachbarland Nigeria durch die Islamisten-Miliz Boko Haram im Jahr 2014.

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