EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn hat sich für ein Ende der Beitrittsgespräche mit der Türkei ausgesprochen. Es sei besser, für klare und faire Verhältnisse zu sorgen, so Hahn gegenüber der Zeitung "Die Welt".
EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn hat sich für ein Ende der Beitrittsgespräche mit der Türkei ausgesprochen. Die Verhandlungen seien derzeit eingefroren und auch die Vorbeitrittshilfen eingeschränkt worden, so Hahn gegenüber der Zeitung "Die Welt". Angesichts dessen sei es sinnvoll und fair, für klare Verhältnisse zu sorgen. Das Festhalten an den Beitrittsgesprächen habe den Weg für eine realistische, strategische Partnerschaft versperrt - diese sollten beide Seiten anstreben. Möglich sei eine Zusammenarbeit in den Bereichen Terrorismusbekämpfung oder Migration. Hahn sprach sich zudem für eine Ausweitung der Zollunion aus - dies hatten die EU-Mitgliedsstaaten im Juni aber abgelehnt.
Mit seiner offenen Positionierung unterstützt der Erweiterungskommissar seinen Landsmann Sebastian Kurz. Der österreichische Bundeskanzler hat für seine Forderung nach einem offiziellen Abbruch der Gespräche in der EU jedoch keine Mehrheit.