Flächenbrände in Kalifornien: 631 Vermisste

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Von Euronews mit dpa
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Die Zahl der Vermissten stieg nach einer neuen Auswertung eingegangener Notrufe von 200 auf 631. Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown forderte ein Umdenken. Wie zuvor schon Donald Trump kritisierte Brown das Forstmanagement in dem Bundesstaat,

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US-Präsident Donald Trump will am Samstag nach Kalifornien reisen, um die Waldbrandgebiete zu besuchen und mit Betroffenen der Naturkatastrophe zu sprechen. In dem Bundesstaat wüten seit der vergangenen Woche zwei Flächenbrände. Mindestens 66 Menschen kamen ums Leben, Tausende Wohnhäuser wurden dem Erdboden gleichgemacht. Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen sind in Kalifornien durch Feuersbrünste so viele Menschen gestorben.

Auch die Dunkelziffer hat sich erhöht. Nach einer neuen Auswertung eingegangener Notrufe sei die Zahl der Vermissten drastisch von 200 auf 631 gestiegen, berichtete der Sheriff von Butte County.

Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown besuchte die verwüstete Ortschaft Paradise in Butte County. Er rechnete mit dem Ausbruch weiterer Waldbrände und forderte Konsequenzen:

"Wir müssen das Forstmanagement verbessern, intelligenteren Städtebau betreiben und Schutzräume für Menschen einrichten für den Fall dass diese schrecklichen Feuer außer Kontrolle geraten. Und ja, wir müssen den Klimawandel berücksichtigen. Das ist viel. Wir müssen der Natur zur Seite stehen und sie nicht nur bekämpfen."

Kampf gegen die Flammen

Löschhubschrauber der Nationalgarde versuchen die Flammenwände aus der Luft zu bekämpfen. Die Feuerwehrleute am Boden erzielen Fortschritte. Die Flammen im Raum Paradise konnten nach Behördenangaben zu 40 Prozent eingedämmt werden. 9.000 Einsatzkräfte aus mehreren Bundesstaaten seien vor Ort.

Nach unterschiedlichen Angaben mussten rund eine viertel Million Menschen auf der Flucht vor den Flammen ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Vielen von ihnen blieb nur der Gang in Behelfseinrichtungen wie dieses Zeltlager auf einem Supermarktparkplatz in der Stadt Chico in Butte County.

Schwere Umweltbelastungen

In Südkalifornien konnte das sogenannte Woolsey-Feuer nahe Los Angeles leicht eingedämmt werden. Der Nationale Wetterdienst geht davon aus, dass die Bedrohungslage zum Wochenende etwas abnehme. In vielen Teilen Kaliforniens warnten die Behörden vor gefährlicher Rauchbelastung und schlechter Luftqualität. In der Bay Area bei San Francisco wurde die Schließung vieler Schulen angeordnet. Die bei Urlaubern beliebten Cable Cars in San Francisco blieben in den Depots und wurden durch Busse ersetzt.

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