Frankreich will Renault-Chef Ghosn ersetzen

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Die Festnahme von Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn in Japan, bringt die französische Regierung in Schwierigkeiten.

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Die Festnahme von Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn in Japan bringt die französische Regierung in Schwierigkeiten.

Frankreich und Japan stellen sich zwar demonstrativ hinter die Allianz der großen Autobauer aus beiden Ländern, allerdings fordert die französische Regierung für Renault nun eine kommissarische Führung.

Ermittlungen zufolge sollen Ghosn und ein weiterer Manager ihre Geldbezüge in offiziellen Berichten an die japanische Börse falsch dargestellt und in Ghosns Fall zu niedrig beziffert haben.

Ghosn soll seit 2011 über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt rund 40 Mio. Euro Einkommen zu wenig angegeben haben. Jetzt drohen ihm nicht nur ein Prozess, sondern auch weitreichende Folgen für seine Karriere.

"Wenn ich"Nissan"höre, denke ich an eine Firma, auf die Japan stolz ist. Ich fahre selbst einen Nissan. Als Chef eines Unternehmens sollte man nichts Unverantwortliches tun. Für mich als Japanerin ist das peinlich".

An der Börse in Japan gerieten die Aktien von Nissan und Mitsubishi Motors unter Druck. Dazu Fabien Gâche, Vertreter der französischen Gewerkschaft CGT:

"Wenn man weiß, was Carlos Ghosn verdient, mehr als 15 Millionen Euro von Renault und Nissan, dann ist es schon erstaunlich, dass ihm das nicht genug ist. Wenn die Informationen sich bestätigten, dann hat er auch die japanischen Steuerbehörden betrogen".

Der französische Finanzminister Bruno Le Maire betont, dass Ghosn aktuell nicht in der Lage ist, dass Unternehmen zu führen, es aber keine Ermittlungen in Frankreich gibt:

"Ich kann keine genaueren Angaben machen, da diese Informationen durch das Finanzgeheimnis geschützt werden.Ich kann nur bestätigen, dass es nichts Ungewöhnliches hinsichtlich der Steuern von Herrn Carlos Ghosn in Frankreich gibt".

Euronews Korrespondent Stefan de Vries berichtet vor Ort aus Paris:

"Nach der Festnahme von Carlos Ghosn wächst der Druck auf Renault-Nissan-Mitsubishi, ihn zu ersetzen. Der Aufsichtsrat von Renault versammelt sich in Boulogne-Billancourt bei Paris, um eine Person zu finden, die diesen komplizierten Industriekomplex leiten kann".

Doch das erscheint schwierig, weil die französischen und die japanischen Interessen nicht immer dieselben sind. Und die französische Regierung will ein Wörtchen mitreden. Carlos Ghosn galt bis vor Kurzem als Retter von Renault, jetzt drohen ihm 10 Jahre Haft in einem japanischen Gefängnis".

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