Von der Kanalisation zur Fashion-Show

Ein Modeschöpfer bei der Arbeit
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Von Andrea Büring mit ap
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Beruflich gibt es kaum einen größeren Spagat: Über Eintönigkeit kann sich der nähende Klempner nicht beklagen.

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Rohrbrüche, Abwasser, Matsche. Tagsüber steht der Russe Igor Kasev knöcheltief im Schlamm. Doch was der 38-jährige Klempner nach Dienstschluss anstellt, damit rechnet wohl niemand:

Kasev ist ein gefragter Hobby-Modeschöpfer. Spezialisiert ist er auf Perlenstickereien - da ist nach der harten Knochenarbeit viel Fingerspitzengefühl gefragt. Manchmal verbringt er mehrere Monate lang an einem perlenbestickten Kleid. Die Preise für Kasevs Kreationen reichen von 100 bis zu 2.500 Euro.

Der 38-Jährige sagt, "ich habe einen Vollzeitjob, der mich sehr müde macht. Dann komme ich nach Hause und zwinge mich, mich meiner Lieblingsbeschäftigung zu widmen. Und wenn ich dann erstmal dabei bin und kreativ werde, ist die Müdigkeit wie weggeblasen und ich sticke bis tief in die Nacht, manchmal bis fünf Uhr morgens."

Mühe, die sich lohnt. Kasev ist aus der Modeszene seiner Heimatstadt Perm nicht mehr wegzudenken. Dort können sich nur wenige, nur die betuchten Russinnen, seine Kreationen leisten. Bereits in der Schule kreierte er Taschen für seine Mitschülerinnen. Um die Rechnungen bezahlen zu können, ließ er sich als Klempner ausbilden. Eine schweißtreibende Arbeit, die er bereits sein zehn Jahren macht.

Doch Kasev träumt davon, einmal die Laufstege in Moskau zu erobern.

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