Nerds trauern: CeBIT wird heruntergefahren

Angela Merkel bei der CeBIT 2017
Angela Merkel bei der CeBIT 2017
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Von Euronews
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Die Neuausrichtung der einst weltgrößten Computermesse hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

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Was haben Commodore und die CeBIT, das Centrum der Büro- und Informationstechnik, gemeinsam? Beide hatten einen langsamen Tod. Und beide waren einst unersetzlich in der Welt moderner Gerätschaften. Der einstige Computerhersteller Commodore schaffte es nicht, seine in mehreren Bereichen überlegenen Geräte gegen die Konkurrenz von Apple und Microsoft auf dem Markt zu halten. Und die CeBIT, einst größte Computermesse der Welt, folgt jetzt ins Platinengrab.

Im kommenden Jahr wird es keine CeBIT mehr geben, teilt die Deutsche Messe AG mit. Dabei war der Termin für 2019 schon fix, Tickets wurden schon verkauft – oder besser angeboten, denn offenbar haben weit weniger Leute zugegriffen als erhofft.

Bereits in den vergangenen Jahren hatte die CeBIT mit Besucherrückgängen zu kämpfen. Dabei war sie einst Pilgerstätte für Computerfreaks, Geeks und Nerds und nicht nur für Branchenvertreter ein Pflichttermin. 800 000 Besucher zählte die Messe in Hochzeiten.

Von denen waren sowieso alle dabei: IBM, Microsoft, Apple, Atari und eben Commodore stellten über Jahrzehnte ihre neuesten Entwicklungen vor. Blieben in den vergangenen Jahren die Besucher aus, gab es aber auch Ärger wegen Absagen von Ausstellern. Diese hatten sich nach und nach zu anderen Veranstaltungen hingewandt.

Und da gibt es inzwischen einige: die IFA in Berlin, die GamesCom in Köln, der Mobile World Congress in Barcelona oder einfach nur das Internet, das heute als Showroom dient. Auch ein Neustart 2018 mit mehr Event-Charakter (und neuer Schreibweise: Cebit) hat der CeBIT nicht die erhoffte Wende gebracht. Da kam nicht einmal mehr die Kanzlerin, die 2017 noch Japans Premierminister Shinzo Abe in Hannover begrüßte.

Vor allem Computerfans der ersten Stunde werden die CeBIT vermissen und sich vielleicht mit einem "BÜB, Daumen hoch" verabschieden.

Das Aus weckt sehr persönliche #CeBITMemories

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