Andalusien vor politischen Umwälzungen

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Von Andrea Büring
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Trotz großer Verluste will der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez seine Politik fortsetzen.

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Es ist wie ein politisches Erdbeben - ein "terremoto Vox", titelt die sozialistische Tageszeitung El Periódico. Die rechtsextreme Partei Vox ist in Andalusien ins Parlament eingezogen. Es ist das erste Mal seit Ende der Franco-Diktatur Ende der 1970er Jahre, dass das einer Rechtsaußen-Partei gelingt.

Womit konnte Vox punkten?

Deren Anhänger sehen sich als Vorreiter einer politischen Umwälzung. Die Partei machte im Wahlkampf gegen Migranten, eine Unabhängigkeit Kataloniens und Korruption Stimmung.

Die sozialistische Dauerregierung der vergangenen Jahrzehnte hat viele enttäuscht: Sie machte Schlagzeilen durch endlose Korruptionsskandale, Günstlingswirtschaft und Selbstbereicherung. Von Vox versprechen sich möglicherweise viele Wähler in Andalusien einen politischen Neustart.

Signalwirkung für Madrid?

Die Region hat 8,4 Millionen Einwohner, es ist die bevölkerungsreichste Spaniens. Deshalb gilt die Wahl als Stimmungstest für den Ministerpräsidenten Pedro Sánchez.

Die Regierung hatte vor einigen Monaten entschieden, erstmals mehr illegale Einwanderer in Spanien aufzunehmen als Italien. Fast alle gingen in andalusischen Häfen von Bord.

Man werde auch weiter auf eine europäische und regenerative Politik setzen, twitterte Sánchez. Der Ausgang in Andalusien bestärke ihn in seiner Überzeugung, die Verfassung und Demokratie gegen Ängste zu verteidigen.

Das Debakel in Zahlen

Die Sozialisten wurden zwar stärkste Kraft, verloren aber viele Stimmen und kommen nur noch auf 33 Sitze im Parlament. Zuvor hatten sie 47. Nur 27,9% der Wähler stimmten für die Partei um die scheidende Regionapräsidentin Susana Diaz.

Das macht eine Regierungsbildung wohl unmöglich. Wahrscheinlicher ist ein Bündnis aus der liberal-bürgerlichen Bewegung Ciudadanos, dem konservativen Partido Popular und der rechtsextremen Kraft Vox.

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