Spannungen mit Russland: Ukrainische Häfen verlieren

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In Berdjansk und Mariupol stand zuletzt die Schiffe still. Millionenverluste sind die Folge.

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In den ukrainischen Häfen von Berdjansk und Mariupol am Asowschen Meer herrschte zuletzt gedrosselte Betriebsamkeit. Gezwungenermaßen. Doch mittlerweile können ukrainische Schiffe die Straße von Kertsch wieder passieren, teilte das Verkehrsministerium in Kiew mit. Russland habe seine Blockade teils aufgehoben, hieß es. Raivis Veckagans, Geschäftsführer des Hafenbetreibers USPA, atmet auf.

„Als die Lage vor einigen Wochen eskalierte, kam alles zum Stillstand", sagt er. „Jetzt hat sich die Situation geändert, die Schiffe können den Kanal wieder durchfahren. Normalerweise werden täglich in Berdjansk ungefähr vier bis fünf Schiffe abgefertigt, im Hafen von Mariupol mehr als zehn. Wir hoffen, dass wir diese Zahlen bald wieder erreichen", so Veckagans.

Der Unternehmer hofft auf wirtschaftliches Interesse aus dem Ausland, doch dafür muss der Schiffsverkehr reibungslos funktionieren.

Veckagans: „Wir versuchen, langfristig effektiv zu arbeiten, denn die Infrastruktur und die Wirtschaftsverbindungen sind für einen langen Zeitraum ausgelegt. Wir müssen selbstbewusst agieren, damit Investoren und Reeder die Häfen nutzen."

euronews-Reporter Damon Embling fragt: „Glauben Sie, dass es helfen würde, wenn die Nato Schiffe entsendet, so wie Präsident Poroschenko das möchte?"

„Ich glaube, nur die internationale Gemeinschaft kann die Politik in dieser Region stabilisieren", meint Raivis Veckagans.

Damon Embling kommentiert: „Die derzeitigen Spannungen sorgen über die Häfen hinaus für Unsicherheit in der ukrainischen Wirtschaft. Die Investoren werden die Präsidentschaftswahlen im März genau beobachten. Sie fragen sich, welche politischen Änderungen sich dadurch ergeben könnten."

Sergii Fursa betrachtet die Dinge aus der Sicht der Finanzwirtschaft. Der Unternehmer sagt: „Wenn wir mit ausländischen Investoren sprechen, äußern die wegen der politischen Lage große Bedenken. Sie machen sich in politischer Hinsicht wegen der Wahlen, die in ein paar Monaten stattfinden, erhebliche Sorgen. Doch für das Investitionsklima in der Ukraine sind weder die politischen Spannungen noch der Konflikt mit Russland das größte Problem. Das größte Problem ist der Rechtsstaat", so Fursa.

Bereits jetzt sorgen die Spannungen mit Russland für Millionenverluste in der ukrainischen Wirtschaft. Insbesondere die Stahlindustrie ist bei der Verschiffung ihrer Produkte auf den Hafen von Mariupol und das Durchqueren der Straße von Kertsch angewiesen.

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