Festung Madrid: Anspannung vor 2. Copa-Finale

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Copyright  REUTERS/Sergio Perez
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Von Euronews mit dpa
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Dr südamerikanische Fussballverband CONMEBOL hat aus Sicherheitsgründen das Rückspiel um die Copa Libertadores, die südamerikanische Version der Champions League, nach Madrid ins Bernabéu-Stadion verlegt. Die argentinischen Erzrivalen Boca Juniors und River Plate treffen aufeinander.

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Madrid gleicht einer Festung. Der Countdown läuft für das Hochsicherheitsendspiel um die südamerikanische Fußball-Vereinsmeisterschaft, die diesmal zwei Klubs aus Buenos Aires unter sich ausmachen: die Erzrivalen Boca Juniors und River Plate Buenos Aires treffen um 20:30 Uhr MEZ im ehrwürdigen Santiago-Bernabéu-Stadion von Madrid aufeinander.

Warum Madrid?

Das Hinspiel im Boca-Stadion La Bombonera war am 11. November 2:2 ausgegangen. Vor dem für den 24. November geplanten Finalrückspiel kam es zu derart heftigen Fankrawallen und Ausschreitungen, dass die Partie erst verschoben und dann abgesagt wurde.

Unter anderem war der Boca-Mannschaftsbus mit Steinen beworfen worden. Mehrere Profis erlitten überwiegend leichte Verletzungen. Seitdem herrscht eine Art Ausnahmezustand zwischen den Klubs. Beide Teams traten nur unter Protest die lange Reise nach Madrid an.

Die Boca Juniors verlangten den Titel ohne Rückspiel, weil River Plate mitverantwortlich für die Ausschreitungen gewesen sei. Es folgten abgelehnte Einsprüche und sogar der Internationale Sportgerichtshof CAS wurde eingeschaltet. River Plate pochte schlussendlich vergeblich auf sein Heimrecht für das Rückspiel. CONMEBOL bestand auf Madrid.

Befürchtungen werden wahr

Nun passiert heute abend also genau das, was in Argentinien seit fünf Jahren verboten ist: Anhänger beider Vereine werden im selben Stadion das Spiel verfolgen. Der Fan-Andrang geriet außer Kontrolle. Linienflüge zwischen Buenos Aires und Madrid waren blitzschnell ausverkauft. Viele der geschätzt 250.000 in Spanien lebenden Argentinier zogen laut Medienberichten eine Madrid-Reise in Betracht, um ihren Stars nahe zu sein. Tausende Sicherheitskräfte stehen bereit, um das Schlimmste zu verhindern - Ausschreitungen, durch die Zuschauer, aber auch Unbeteiligte Schaden nehmen könnten.

Greifen die Maßnahmen?

Bereits seit heute morgen ist die Hauptzufahrtsstraße zum Bernabéu-Stadion, der Paseo de Catellana, gesperrt. Die Fangruppen in Weiß-Rot (River Plate) und Blau-Gelb (Boca) werden laut Polizei "strikt getrennt" und von zwei Seiten an die Arena herangeführt. Dazwischen soll eine Pufferzone eingerichtet werden. Reicht das? Madrids Bürgermeisterin appellierte bereits an höhere Kräfte: "Auf dass es um Himmels willen nicht einmal den kleinsten Akt von Gewalt geben wird". Ins gleiche Horn stieß die Zeitung "La Razón": "Es ist ein Wahnsinn, und es bleibt zu hoffen, dass dieser am Sonntag gegen 22:30 Uhr ein glückliches Ende finden wird."

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