Russland und Saudi-Arabien – die "neue OPEC"

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Von Sigrid Ulrich mit Reuters
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Trotz des erbitterten Einspruchs des Präsidenten der größten Ölförder-Nation USA haben sich die wichtigsten Ölproduzenten auf niedrigere Fördermengen geeinigt. Federführend bei der Rückführung der Fördermenge: Der größte OPEC-Ölförderer Saudi-Arabien und Russland, das zu „OPEC+“ gehört

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Das Spiel heißt „Trump ärgern“: Trotz des erbitterten Einspruchs des Präsidenten der größten Ölförder-Nation USA haben sich die wichtigsten Ölproduzenten auf niedrigere Fördermengen geeinigt. Federführend bei der Rückführung der täglichen Fördermenge weltweit um 1,2 Millionen Barrel pro Tag: Der führende OPEC(Organization of the Petroleum Exporting Countries)-Ölförderer Saudi-Arabien und Russland, das zu „OPEC+“ gehört, einer Allianz aus 25 Staaten, ohne die bei der 15-Staaten-Gemeinschaft der traditionellen Produzenten-Vereinigung nichts mehr geht.

Donald Trump hatte zu Beginn des entscheidenden OPEC-Treffens getwittert: „Hoffentlich lässt die OPEC die Ölströme so wie sie sind, nicht eingeschränkt. Die Welt braucht und will keine höheren Ölpreise!

Die 15 Opec-Staaten und weitere wichtige Nicht-OPEC-Länder unter Führung von Russland hatten sich am Freitag in Wien auf eine Drosselung um zusammen 1,2 Millionen Barrel pro Tag ab nächstem Jahr verständigt. Das Ölkartell OPEC werde ab Januar seine tägliche Fördermenge um 800.000 Barrel verringern, kündigte Iraks Ölminister Thamer Ghadhban nach Abschluss der zweitägigen Beratungen an. Weitere 400.000 Barrel pro Tag würden Nicht-Opec-Mitglieder wie Russland beisteuern. Die Kürzungen sollen zunächst für sechs Monate gelten. Im April soll es eine Überprüfung geben.

Nach einem Einbruch seit Oktober um fast ein Drittel zog der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent daraufhin in der Spitze um über sechs Prozent auf 63,73 Dollar je Barrel an.

Die Fördermenge der weltgrößten Produzenten - Opec, Russland und der USA - ist seit Ende 2017 um 3,3 auf 56,38 Millionen Barrel pro Tag gestiegen. Dazu trugen auch steigende Fördermengen in den USA bei aufgrund des dortigen Boom der Fracking-Technik, mit der sich Öl aus Gesteinsschichten pressen lässt.

Unter den 10 bedeutendsten Ölförderländern sind nur noch fünf Staaten Teil der 1960 gegründeten OPEC – sie steht für gut 40 Prozent der weltweiten Rohöl-Förderung, zu Beginn der 1970er Jahre war es mehr als die Hälfte. Die USA stehen im laufenden Jahr für 15,6 Millionen Barrel Öl pro Tag (US Energy Information Administration (EIA)), Russland folgt mit 11,2 Millionen Barrel auf Platz drei, nach Saudi-Arabien (12,1 Millionen Barrel).

Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman al-Saud mit Russlands Präsident Wladimir Putin beim G20-Treffen in Argentinien

Der Ölpreis-Anstieg seit 2016 (Barrelpreis Brent im Januar 2016: 37,23 Dollar) wird größtenteils auf die Zusammenarbeit zwischen der OPEC und Russland zurückgeführt.

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