Wie mit Elefantenohren: So klingt der Mars

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Von Euronews
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Die NASA hat Tonaufnahmen freigegeben, die die Mars-Sonde „InSight“ aufgezeichnet hat. Ihre Aufgabe ist eigentlich, das Innere des Planeten mit vibrationsempfindlichen Sensoren seismografisch zu untersuchen. Quasi nebenbei entstanden eine Art Tonaufnahmen vom roten Planeten.

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Es rumpelt, es braust – so klingt der rote Planet. Die NASA hat Tonaufnahmen freigegeben, die die Mars-Sonde „InSight“ aufgezeichnet hat. Ihre Aufgabe ist eigentlich, das Innere des Planeten mit vibrationsempfindlichen Sensoren seismografisch zu untersuchen. Allerdings herrschen auf dem Mars starke Winde, und die rütteln an den Solarpaneelen des Roboters. Diese Vibrationen hat die Sonde aufgezeichnet und zur Erde geschickt. Hörbar ist also nicht der Wind selbst, aber die Vibrationen, die er auslöst. Und die mussten erst trickreich bearbeitet werden, um sie für menschliche Ohren hörbar zu machen:

Bruce Banerdt, „InSight“ Projektwissenschaftler beim Jet Propulsion Laboratory:

"Ein Elefant könnte die Geräusche auf dem Mars hören, die wir mit unseren Drucksensoren aufzeichnen. Es sind sehr tiefe Frequenzen, die unterhalb des menschlichen Hörbereichs liegen, aber wir können die Frequenz dieser Geräusche so manipulieren, so dass wir sie hören können, als ob wir Elefantenohren hätten."

Die Daten wurden um den Faktor 100 beschleunigt, und die Frequenz um das 100-fache oder mehr als sechs Oktaven erhöht.

Auf dem Mars gibt es verschiedene Wetterphänome, großflächige Cirruswolken aus Kohlendioxid oder gigantische Staubstürme, die im Extremfall mit Windgeschwindigleiten von bis zu 650 Kilometern in der Stunde den gesamten Planeten einhüllen können. Allerdings entspricht das nicht irdischen dimensionen, wegen der geringeren Atmosphärendichte kann man das Marswetter nicht mit irdischen Windgeschwindigkeiten vergleichen.

Der Mars besitzt eine sehr dünne Atmosphäre, die hauptsächlich aus Kohlendioxid besteht. Mit 0,00636 Bar ist der atmosphärische Druck auf dem Mars wesentlich kleiner als der irdische Luftdruck am Boden (1 Bar). Der Druck auf der Marsoberfläche entspricht damit dem Druck der Erdatmosphäre in 35 Kilometern Höhe.

Man nimmt an, dass das anfänglich vorhandene aber dann schwächer werdende Magnetfeld des Mars und seine verhältnismäßig geringe Schwerkraft dem energiereichen Sonnenwind keinen Einhalt bieten konnten, so dass dieser die Atmosphäre nach und nach regelrecht wegblasen konnte.

Für Nichtwissenschaftler ergeben sich aus dem bisher ungehörten sogar zwei Erkenntnisse – so klingt der Mars – und wie hören Elefanten.

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