Putins Fragestunde im Kreml: "Schwer vorstellbar, was als nächstes passieren wird"

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Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich bei seiner traditionellen Jahresbilanz im Kreml den Fragen von über 1700 Journalisten aus dem In- und Ausland gestellt.

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Rede und Antwort im Kreml. Wladimir Putin hat vor über 1700 Journalisten aus dem In- und Ausland seine traditionelle Fragestunde zum Jahresende abgehalten und hat dabei einen Schwerpunkt auf internationale Konfliktherde gelegt. Der russische Präsident warnte davor, die wachsende Gefahr eines Atomkriegs zu unterschätzen.

Im Gegensatz zu den USA will Putin den INF-Vertrag über den Verzicht auf atomare Mittelstreckenwaffen bewahren: "Nachdem die Vereinigten Staaten den entsprechenden Vertrag, diesen Vertrag, der der Grundstein für die Nichtverbreitung und die Beendigung eines Wettrüstens war, verlassen hatten, mussten wir mit der Schaffung einer neuen Art von Waffe zur Überwindung dieses Raketenabwehrsystems reagieren. Es ist schwer vorstellbar, was als nächstes passieren wird. Diese (US-)Raketen wären in Europa positioniert. Was werden wir tun? Wir müssen gewährleisten, dass wir sicher sind. Und dann würden sie sich beschweren, dass wir einen Vorteil haben. Wir streben nicht danach, einen Vorteil zu erlangen. Wir sind bestrebt, ein angemessenes Gleichgewicht zu halten und unsere Sicherheit zu gewährleisten."

Putin äußerte sich auch zum Konflikt in der Meerenge von Kertsch. Die russische Küstenwache hatte dort im November ukrainische Marineschiffe und deren Besatzungen festgesetzt. Eine Entspannung der Beziehungen zum Nachbarland sieht Putin in weiter Ferne:

"Sie stehen vor Wahlen und müssen die Situation eskalieren lassen, um die Bewertungen eines der Präsidentschaftskandidaten zu erhöhen. Ich meine natürlich den derzeitigen Präsidenten der Ukraine. Was die Zukunft und das Schicksal der ukrainischen Militärs betrifft, so wurden sie tatsächlich in den Tod geschickt. Und ich sehe, dass heerschende Kreise nicht zufrieden sind, dass niemand gestorben ist, weil sie wollten, dass einige von ihnen sterben. Aber zum Glück war das nicht der Fall."

Putin warnte, die wachsende Gefahr eines Atomkriegs zu unterschätzen: "Wenn, Gott verhüte, so etwas passiert, kann das zur Vernichtung der ganzen Zivilisation führen, wenn nicht des ganzen Planeten".

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